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Die Gartenkunst — 29.1916

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Foeth, Hermann: Das Kriegswahrzeichen und seine Verwendung
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Luserke, W.: Der Heldenhaingedanke in der Auffassung des Kriegsteilnehmers
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https://doi.org/10.11588/diglit.20814#0010

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KUICGSW\MRZEICHELN undsejne ANWENDUNG,

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Entwurf für ein Kriegswahrzeichen und seine Verwendung. Von Gartenarchitekt H. Foeth, Cöln.

schlechter nicht nur zur Ehrung der Helden, Es kommt mir so vor, als ob die Herren weit
sondern auch als „Erinnerungszeichen der eiser- ab vom Krieg und Kriegserleben in irgend einem
nen Zeit" dienen wird. neutralen Staate friedlich ihrer Beschäftigung
Aus diesem Grunde wäre es erwünscht, nicht nachgingen und den Lenkern der Geschicke jenes
vernickelte oder versilberte, sondern nur eiserne Landes nicht dankbar genug sein könnten, weil
Nägel für die Benagelung zu wählen. Es ergibt sie verhindert haben, daß das geliebte Vater-
sich ferner aus beigehendem Vorschlag die Mög- land von dem die Welt erschütternden Krieg in
lichkeit, auch Bildwerke als Wahrzeichen zu seiner Ruhe gestört werde. Es besteht ein innerer
nehmen. Für die Einrichtung dieser Helden- Widerspruch zwischen dem Geist, der aus ihren
gedächtnishaine sind bestehende Parkanlagen Ausführungen spricht und der Auffassung derer,
oder Waldungen sehr geeignet! die mit Herz und Hand an dem Feldzug beteiligt
- sind. Sie reden das Wort einem persönlich emp-
fundenen Friedensdenkmal, das am klarsten in
Willy Lange's Vorschlag zum Ausdruck kommt:

Der Heldenhaingedanke

in der AuffaSSUng deS KriegS- für jeden gefallenen Krieger einen Baum zu

teilnehmers.

pflanzen und ihn durch geeignete Kennzeichnung
dem Gefallenen zu weihen. Weiß spricht die
Von W. LuserKe, Gartenarchitekt, zurzeit im Felde. Befürchtung aus, es könnte Verstimmung ent-
Die bekannten Ausführungen von Willy stehen, wenn der eine Baum prächtig gedeiht,
Lang über Kriegergedenkhaine und der Aufsatz während ein anderer zu gründe geht,
dazu von Gartenbaudirektor Weiß im Juni- Eine solche persönliche Anschauung — von

hefte 1915 der „Gartenkunst" haben mich recht dem formalen Wert einer derartigen Schöpfung
eigenartig berührt. Es möge mir gestattet sein, soll hier nicht die Rede sein — wäre angebracht,
an dieser Stelle einige Gedanken über diese wenn der Tod eines Kriegers für die, die das
Angelegenheit zu ihrer grundsätzlichen Klärung Denkmal errichten, dasselbe wäre, wie im Frie-
auszusprechen. den der Tod eines Menschen für seine Familie.

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