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Die Gartenkunst — 29.1916

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Koch, Hugo: Krieger-Ehrung
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https://doi.org/10.11588/diglit.20814#0156

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Krie g er - Ehrun g.

Von Dr. ing. Hugo Koch,
Hamburg.

Je länger der Kriegs-
sturm wütet, je weitere
Kreise unseres Volkes
unmittelbar in seinen
Bann und seine Schreck-
nisse gerissen werden,
um so schwerer und um
so dringlicher wird die
Lösung der Aufgabe:
Wie sollen wir unsere
Krieger ehren, welchen
Ausdruck sollen wir für
die Gedächtnismale die-
ser großen Zeit finden?
S ollen wir auch hier wie-
der Schiffbruch leiden,
wie nach 1870 mit unse-
ren Kriegerdenkmälern
und wie ganz allgemein
mit unserer Toteneh-
rung vor dem blutigen
Kriege, wovon nur allzu
deutlich die Totenfelder
unserer Großstädte re-
den? Wohl waren wir
schon vor dem Ausbruch
des gewaltigen Ringens
daran, eine Verbreitung
und eine Vertiefung der
Geschmackskultur zu er-
reichen, wenn sie auch
noch nicht die überzeu-
gende Kraft alter vom
Geist der Zeit geborener
Schöpfungen besaß. Das
tiefe religiöse Empfin-
den einer früheren Zeit,
das mit Notwendigkeit
die edlen künstlerischen
Blüten trieb, ist uns ver-
loren gegangen. Der
Ewigkeitsgedanke ist
verblaßt und damit auch
die treibende schöpfe-
rische Kraft.

So wird auch mit der
Wiederbelebung des al-
ten Heldendenkmales
noch nicht der über-
zeugende Ausdruck für
das neue gewonnen
sein. Vielmehr wird al-
les darauf ankommen,
ob es unserer Zeit ge-
lingt, in der Krieqer- , ,

, ... j Blick vom Eingang des Obstgartens nach dem Schlosse.

ehrung uberzeugenden Aus dem Schloßpark von Mala Wies bei Warschau.

Aufnahmen von Vizefeldwebel Wilh. Hirsch, Gartenarchitekt, Wiesbaden, zurzeit Warschau.

Blick in den Garten von der Hausterrasse an der Nordseite des Schlosses.

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