Kriegergrab an der Landstraße von Sierardz nach
Zdunska-Wola's:").
*') Befund: Auf der Landstraße von Kaiisch nach
Blaczki in ungefähr 30 m Entfernung liegen 8 Königs-
jäger zu Pferde. Die 8,4x8,4 m große Fläche ist
jeder Art und sonstiges Zubehör angeboten und
gestiftet werden. Und wenn dann noch Familien-
angehörige sich des Grabes desEinzelnen beson-
ders annehmen, kommen sogar die polierten und
goldbeschriebenen Denksteine unserer heimischen
Friedhöfe zum Vorschein.
Liebe und Dankbarkeit in Ehren! Aber es
darf doch nicht verkannt werden, daß sie und
guter Wille nicht genügen, um Werke zu schaffen,
die der Sache, der sie in diesem Falle gelten,
würdig sind. Mitteilungen und Bilder, die uns
zugänglich sind, lassen erkennen, daß in dieser
Beziehung trotz bester Absichten draußen viel
gefehlt wird. Mancher Kriegerfriedhof, auf den
die betreffende Truppe ebenso stolz ist wie
auf ihre wohnlich gemachten Unterstände und
Aufenthaltsräume, zeigt nichts weiter wie eine
feldmäßige Wiedergabe des auf unsern städ-
tischen Friedhöfen herrschenden, an sich schon
recht anfechtbaren Geschmackes, ohne jede Spur
einer kriegsmäßigen Ursprünglichkeit im guten
Sinne. Bei Einrichtungen aus wenig dauerhaftem
Werkstoff ist die Sache nicht bedenklich, man
wird bald das Vergängliche durch Dauerhaftes zu
ersetzen und dabei Gelegenheit haben, auch die
Form zu verbessern. Schlimm ist es, wo Eisen
und Granit verarbeitet sind. Die stehen nun ein-
mal da und werden wohl kaum wieder weichen.
Es ist peinlich, und geschieht gewiß nicht leich-
ten Herzens, daß an diesen Dingen Kritik geübt
werden muß. Aber mit Gefühlsamkeit ist wenig
auszurichten, es ist nötig, einmal entschieden zu
sagen, daß es sich hier um die Bestellung eines
Ackers handelt, bei dem es nicht gleichgültig ist,
ob er gute oder wertlose Frucht bringen wird.
Die Höhe der Gesittung eines Volkes kann man
an der Form seiner Totenehrung ermessen.
Wir verhehlen uns nicht, daß der Niedergang un-
serer Ausdruckskultur in dem letzten Drittel des
vorigen Jahrhunderts, über den wir auf vielen
Gebieten zu klagen hatten, nirgends schlimmer
und nachhaltiger gewirkt hat, wie gerade auf dem
Friedhof. Aber wir haben auch Anlaß, auf die
mit einem Drahtzaun eingefriedigt und der inmitten
liegende 3,2x1,9 m große Hügel mit einem Kreuz
geschmückt.
Vorschlag : Um der auf weiter Entfernung sicht-
baren Grabstelle eine erhöhte und würdige Wirkung
zu verleihen, wird geraten, die ganze Fläche um 1 m
aufzuhöhen und mit einer Stützmauer einzufassen.
Das Grab selbst soll in seiner jetzigen Größe mit
Efeu bepflanzt und mit einem Gedenkkreuz aus Stein
oder anderem dauerhaften Werkstoff geschmückt
werden. Hinter dem Kreuz sollen 2 Eichen ange-
pflanzt werden.
**) Befund: Unmittelbar an der Landstraße liegen
1 Offizierstellvertreter, 1 Unteroffizier und 16 Mann.
Vorschlag : Der 3 X 3 m große Hügel soll mit einer
Wildrosenhecke (Rosarubiginosa)in einer Abmessung
von 4 zu 4 m umgeben, und die Vorderseite mit einem
Holzzaun abgegrenzt werden. Da in nächster Nähe
auf der Chaussee große Pappeln stehen, ist eine
Baumpflanzung nicht anzuraten.
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Zdunska-Wola's:").
*') Befund: Auf der Landstraße von Kaiisch nach
Blaczki in ungefähr 30 m Entfernung liegen 8 Königs-
jäger zu Pferde. Die 8,4x8,4 m große Fläche ist
jeder Art und sonstiges Zubehör angeboten und
gestiftet werden. Und wenn dann noch Familien-
angehörige sich des Grabes desEinzelnen beson-
ders annehmen, kommen sogar die polierten und
goldbeschriebenen Denksteine unserer heimischen
Friedhöfe zum Vorschein.
Liebe und Dankbarkeit in Ehren! Aber es
darf doch nicht verkannt werden, daß sie und
guter Wille nicht genügen, um Werke zu schaffen,
die der Sache, der sie in diesem Falle gelten,
würdig sind. Mitteilungen und Bilder, die uns
zugänglich sind, lassen erkennen, daß in dieser
Beziehung trotz bester Absichten draußen viel
gefehlt wird. Mancher Kriegerfriedhof, auf den
die betreffende Truppe ebenso stolz ist wie
auf ihre wohnlich gemachten Unterstände und
Aufenthaltsräume, zeigt nichts weiter wie eine
feldmäßige Wiedergabe des auf unsern städ-
tischen Friedhöfen herrschenden, an sich schon
recht anfechtbaren Geschmackes, ohne jede Spur
einer kriegsmäßigen Ursprünglichkeit im guten
Sinne. Bei Einrichtungen aus wenig dauerhaftem
Werkstoff ist die Sache nicht bedenklich, man
wird bald das Vergängliche durch Dauerhaftes zu
ersetzen und dabei Gelegenheit haben, auch die
Form zu verbessern. Schlimm ist es, wo Eisen
und Granit verarbeitet sind. Die stehen nun ein-
mal da und werden wohl kaum wieder weichen.
Es ist peinlich, und geschieht gewiß nicht leich-
ten Herzens, daß an diesen Dingen Kritik geübt
werden muß. Aber mit Gefühlsamkeit ist wenig
auszurichten, es ist nötig, einmal entschieden zu
sagen, daß es sich hier um die Bestellung eines
Ackers handelt, bei dem es nicht gleichgültig ist,
ob er gute oder wertlose Frucht bringen wird.
Die Höhe der Gesittung eines Volkes kann man
an der Form seiner Totenehrung ermessen.
Wir verhehlen uns nicht, daß der Niedergang un-
serer Ausdruckskultur in dem letzten Drittel des
vorigen Jahrhunderts, über den wir auf vielen
Gebieten zu klagen hatten, nirgends schlimmer
und nachhaltiger gewirkt hat, wie gerade auf dem
Friedhof. Aber wir haben auch Anlaß, auf die
mit einem Drahtzaun eingefriedigt und der inmitten
liegende 3,2x1,9 m große Hügel mit einem Kreuz
geschmückt.
Vorschlag : Um der auf weiter Entfernung sicht-
baren Grabstelle eine erhöhte und würdige Wirkung
zu verleihen, wird geraten, die ganze Fläche um 1 m
aufzuhöhen und mit einer Stützmauer einzufassen.
Das Grab selbst soll in seiner jetzigen Größe mit
Efeu bepflanzt und mit einem Gedenkkreuz aus Stein
oder anderem dauerhaften Werkstoff geschmückt
werden. Hinter dem Kreuz sollen 2 Eichen ange-
pflanzt werden.
**) Befund: Unmittelbar an der Landstraße liegen
1 Offizierstellvertreter, 1 Unteroffizier und 16 Mann.
Vorschlag : Der 3 X 3 m große Hügel soll mit einer
Wildrosenhecke (Rosarubiginosa)in einer Abmessung
von 4 zu 4 m umgeben, und die Vorderseite mit einem
Holzzaun abgegrenzt werden. Da in nächster Nähe
auf der Chaussee große Pappeln stehen, ist eine
Baumpflanzung nicht anzuraten.
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