Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 29.1916

DOI Artikel:
Heicke, C.: Die Kriegerbegräbnisstätten im Kriegsgebiet
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20814#0029

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
° II"»

man sich eine Gruppe Sam-
melgräbervor Augen,die in
stundenweiter Entfernung
vom nächsten Ort draußen
im Gebirge oder auf freiem
Felde liegen. Das natür-
liche Gefühl sagt einem
schon, daß da der gärt-
nerische Aufwand, den
man auf dem heimatlichen
Friedhof und auch da oft
genug unter Außerachtlas-
sung des Ernstes und der
Würde desOrtes anwendet,
nicht am Platze ist. Es
kann alles nicht schlicht
und einfach und urwüchsig
genug sein. Nur die Ver-
wendung der anspruchlose-
sten Arten der heimischen
Wälder und Gebirge läßt
erwarten, daß diese auch
ohne besondere Nachhilfe
und Pflege gedeihen und
dann, sich selbst überlas-
sen, in ihrer Verwilderung
die zum Kriegsgrab drau-
ßen im Gelände passende
urwüchsige Schönheit er-
langen.

Auch die Bodengestal-
tung sei ungekünstelt, da-
mit sich die Stätte kräftig
und klar aus der Umge-
bung heraushebt; die Um-
wehrung mittels einer
wüchsigen Hecke, einer
Mauer aus Gestein, wie es
die Gegend bietet, oder
aus kräftigem Holz werk in
einfachster Form mit kräf- Sammelgrab bei Osiny. Maßstab ungef. 1:750*).

tiger Farbengebung, unter-
schiedlich für Freund und Gegner, wird weiter tige Gestaltung gemacht worden sind. Eine Reihe
dazu beitragen, den Eindruck zu herber Größe zu von Skizzen, die wir bringen können, zeigt in
steigern. hervorragender Weise, wie die Kriegergrabstätte

Es ist zu begrüßen, daß diese Auffassung auch draußen in den Kampf-Gebieten gestaltet und
an den maßgebenden Stellen unserer Heeresver- ausgebildet werden soll. Wir dürfen uns der
waltung besteht. Anregungen, die im Sinne der Hoffnung hingeben, daß diese Anregungen auch
vorstehenden Ausführungen von verschiedenen da, wo eine örtliche Beratung und Besichtigung
Seiten gemacht worden sind, haben, wie wir an noch nicht stattfinden konnte, nicht ohne Eindruck
anderer Stelle berichten können, zu dem Ergeb- bleiben und die Maßnahmen, welche die ein-
nis geführt, daß durch namhafte Sachverständige zelnen Truppenteile im Laufe der nächsten Zeit
die Verhältnisse an Ort und Stelle in Augen- zur Ausführung bringen, günstig beeinflussen
schein genommen und Vorschläge für die künf- werden. H.

ja*

lotirr Hü Ott HiMrostn

SAitvesGXAB sei osivy.

*) Befund: Ein Sammelgrab mit 1 Offizier und Hügels entlang eine Reihe von Pyramidenpappeln

75 deutschen Kriegern, über 1000 m von der Land- anzupflanzen. Der Hügel dürfte mit Heide (Calluna

Straße entfernt. vulgaris) zu bepflanzen und vorn mit einem niedrigen

Vorschlag: Um das Grab in der Landschaft: zu Steinmäuerchen einzufassen sein, während auf der

betonen, wird angeraten, zu beiden Seiten hainartige Hinterseite eine Wildrosenhecke (Rosa rubiginosa)

Gruppen von Eichen und am hinteren Rande des den Abschluß bilde.

19
 
Annotationen