Aus der Oerstedsanlage in Kopenhagen.
Zwanglose Aufstellung eines Bildwerkes.
den englischen Landschaftsstil beeinflußt, aber
in seiner Grundlage nicht wesentlich verwischt.
Zum Teil prachtvolle alte Baumreihen beschatten
die breiten Wegezüge und ausgiebig bemesse-
nen Platzflächen, durch die der Park geradezu
zum Muster eines guten Stadtparkes wird. Er
bildet denn auch den Kindergarten Kopenhagens.
Er weist wie alle Kopenhagener Anlagen zahl-
reiche gute und vor allen Dingen auch gut auf-
gestellte Bildwerke aus früherer und neuester
Zeit auf, genannt sei nur das Standbild des
Märchendichters Andersen und aus neuerer Zeit
der Tänzerinnenbrunnen Rud.Tegners (Bild S. 50).
Die an den Rosenborgpark anschließenden
Grünflächen der Oestre-Anlage, des Botanischen
Gartens und des Oerstedparkes (benannt nach
dem dänischen Naturforscher) sind jüngeren Ur-
sprungs, etwa 20 Jahre alt. Sie sind auf früherem
Befestigungsgelände entstanden und erinnern
in mancher Beziehung, namentlich durch ihre er-
halten gebliebenen Wasserflächen und das be-
wegte Gelände, an die Hamburger Wallanlagen.
Sie sind im allgemeinen nach den Grundsätzen
landschaftlicher Gartengestaltung, wie sie in der
zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts auch
bei uns alle derartigen Werke beeinflußt hat,
angelegt worden, haben sich aber im allgemeinen
von auffälligen Entartungen freigehalten. Sie
sind teilweise reich mit Blumenschmuck versehen,
der unter anderen auch mal eigenartig in zu-
sammenhängenden Streifen als Uferbepflanzung
der Teiche auftritt (Bild Seite 45 oben).
Wieder älteren Ursprungs ist der mit dem
Zoologischen Garten und dem Sondermarken-
Park zusammenhängende Frederiksberg-Park.
Er stammt aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts
und zeichnet sich wie schon der Rosenborgpark,
übrigens auch viele andere dänische Anlagen aus
früherer Zeit, durch prachtvolle Lindenalleen aus.
Auf seinem höchsten Punkte liegt das Schloß
Frederiksberg, von dessen Terrasse aus man
einen hervorragend schönen Überblick über die
Stadt und ihre Umgebung genießt. Der einfach
und würdig wirkende Parkeingang ist mit dem
Standbild Friedrichs VI. von Bissen geschmückt
(Bild Seite 43 oben). Der Park bildet mit dem
nur durch die Landstraße nach Roskilde ge-
trennten Sondermarken-Park das Sonntagsziel
eines großen Teiles der hauptstädtischen Bevöl-
kerung und spielt in deren Leben eine ähnliche
Rolle, wie der Wiener Prater, Berliner Tiergarten
und ähnliche Anlagen. In seiner Nähe liegt der
Westfriedhof, über den noch besonders zu
sprechen sein wird.
Eine Anlage neuesten Ursprungs ist der aus-
gedehnte Fälledpark, der, um ihn mit wenigen
Worten zu kennzeichnen, vollkommen auf die
Erholungs-, Spiel- u. Sportbedürfnisse der Groß-
stadtbevölkerungen der Neuzeit zugeschnitten
ist, wie es ja auch bei manchen der im letzten
Jahrzehnt entstandenen deutschen Stadtparks
der Fall ist. Ausgedehnte Wiesenflächen für die
Spiele größerer Massen, kleinere Wiesen und
Sandplätze für das Treiben der Jüngsten, auch
Wasserbecken, in denen sie ungefährdet herum-
patschen können, sind darin mit Geschick unter-
gebracht (Bild Seite 43 unten). Bei der Be-
pflanzung vermißt man mit Befriedigung das
sortenreiche Gehölzdurcheinander vieler deut-
scher Parkanlagen, die Bestände setzen sich auf
große Strecken nur aus ganz wenigen Arten zu-
sammen.
Für Betätigung des Sportbetriebs im engeren
Sinne besteht in seiner Nachbarschaft eine An-
lage, die nach demMusterderartigerEinrichtungen
in amerikanischen Städten Fußball-, Kricket-
und Tennisplätze, eine Arena für Wettspiele und
an Gebäuden eine geräumige und hervor-
ragend schöne Turnhalle, eine Halle für Tennis-
spiele und andere Bauten (Plan u. Bild Seite 44)
enthält. Diese Anlage, mit allem erdenklichen
Zubehör ausgestattet, dürfte den weitgehendsten
neuzeitlichen Ansprüchen genügen. Sie ist unter
Voranstellung ihrer Zweckbestimmung rein sach-
lich gestaltet und freigehalten von allem ent-
behrlichen gärtnerischen Beiwerk.
Endlich sei noch erwähnt, daß auch die Für-
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Zwanglose Aufstellung eines Bildwerkes.
den englischen Landschaftsstil beeinflußt, aber
in seiner Grundlage nicht wesentlich verwischt.
Zum Teil prachtvolle alte Baumreihen beschatten
die breiten Wegezüge und ausgiebig bemesse-
nen Platzflächen, durch die der Park geradezu
zum Muster eines guten Stadtparkes wird. Er
bildet denn auch den Kindergarten Kopenhagens.
Er weist wie alle Kopenhagener Anlagen zahl-
reiche gute und vor allen Dingen auch gut auf-
gestellte Bildwerke aus früherer und neuester
Zeit auf, genannt sei nur das Standbild des
Märchendichters Andersen und aus neuerer Zeit
der Tänzerinnenbrunnen Rud.Tegners (Bild S. 50).
Die an den Rosenborgpark anschließenden
Grünflächen der Oestre-Anlage, des Botanischen
Gartens und des Oerstedparkes (benannt nach
dem dänischen Naturforscher) sind jüngeren Ur-
sprungs, etwa 20 Jahre alt. Sie sind auf früherem
Befestigungsgelände entstanden und erinnern
in mancher Beziehung, namentlich durch ihre er-
halten gebliebenen Wasserflächen und das be-
wegte Gelände, an die Hamburger Wallanlagen.
Sie sind im allgemeinen nach den Grundsätzen
landschaftlicher Gartengestaltung, wie sie in der
zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts auch
bei uns alle derartigen Werke beeinflußt hat,
angelegt worden, haben sich aber im allgemeinen
von auffälligen Entartungen freigehalten. Sie
sind teilweise reich mit Blumenschmuck versehen,
der unter anderen auch mal eigenartig in zu-
sammenhängenden Streifen als Uferbepflanzung
der Teiche auftritt (Bild Seite 45 oben).
Wieder älteren Ursprungs ist der mit dem
Zoologischen Garten und dem Sondermarken-
Park zusammenhängende Frederiksberg-Park.
Er stammt aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts
und zeichnet sich wie schon der Rosenborgpark,
übrigens auch viele andere dänische Anlagen aus
früherer Zeit, durch prachtvolle Lindenalleen aus.
Auf seinem höchsten Punkte liegt das Schloß
Frederiksberg, von dessen Terrasse aus man
einen hervorragend schönen Überblick über die
Stadt und ihre Umgebung genießt. Der einfach
und würdig wirkende Parkeingang ist mit dem
Standbild Friedrichs VI. von Bissen geschmückt
(Bild Seite 43 oben). Der Park bildet mit dem
nur durch die Landstraße nach Roskilde ge-
trennten Sondermarken-Park das Sonntagsziel
eines großen Teiles der hauptstädtischen Bevöl-
kerung und spielt in deren Leben eine ähnliche
Rolle, wie der Wiener Prater, Berliner Tiergarten
und ähnliche Anlagen. In seiner Nähe liegt der
Westfriedhof, über den noch besonders zu
sprechen sein wird.
Eine Anlage neuesten Ursprungs ist der aus-
gedehnte Fälledpark, der, um ihn mit wenigen
Worten zu kennzeichnen, vollkommen auf die
Erholungs-, Spiel- u. Sportbedürfnisse der Groß-
stadtbevölkerungen der Neuzeit zugeschnitten
ist, wie es ja auch bei manchen der im letzten
Jahrzehnt entstandenen deutschen Stadtparks
der Fall ist. Ausgedehnte Wiesenflächen für die
Spiele größerer Massen, kleinere Wiesen und
Sandplätze für das Treiben der Jüngsten, auch
Wasserbecken, in denen sie ungefährdet herum-
patschen können, sind darin mit Geschick unter-
gebracht (Bild Seite 43 unten). Bei der Be-
pflanzung vermißt man mit Befriedigung das
sortenreiche Gehölzdurcheinander vieler deut-
scher Parkanlagen, die Bestände setzen sich auf
große Strecken nur aus ganz wenigen Arten zu-
sammen.
Für Betätigung des Sportbetriebs im engeren
Sinne besteht in seiner Nachbarschaft eine An-
lage, die nach demMusterderartigerEinrichtungen
in amerikanischen Städten Fußball-, Kricket-
und Tennisplätze, eine Arena für Wettspiele und
an Gebäuden eine geräumige und hervor-
ragend schöne Turnhalle, eine Halle für Tennis-
spiele und andere Bauten (Plan u. Bild Seite 44)
enthält. Diese Anlage, mit allem erdenklichen
Zubehör ausgestattet, dürfte den weitgehendsten
neuzeitlichen Ansprüchen genügen. Sie ist unter
Voranstellung ihrer Zweckbestimmung rein sach-
lich gestaltet und freigehalten von allem ent-
behrlichen gärtnerischen Beiwerk.
Endlich sei noch erwähnt, daß auch die Für-
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