Die Gartenkunst (29.1916)

sind und glauben, daß man sich hier bemühe,
die europäischen Fehler und Mängel zu besei-
tigen und Besseres zu leisten. Es ließe sich aber
leicht an hunderten von Beispielen nachweisen,
daß dem nicht so ist. Ich will midi auf einige
Hinweise beschränken, die unserem Berufe nicht
fremd sind, denn sonst würde ich auf Gebiete
geraten, deren Behandlung außerhalb des Rah-
mens unserer Zeitschrift liegt.

In einem der letzten Hefte der Gartenkunst
habe ich gleich ein Beispiel gefunden, wie kritik-
los man geneigt ist, Amerikanisches zu bewun-

dern. Wenigstens muß die Schilderung des Gol-
den Gate-Parkes in San Francisco auf jeden
unbefangenen Lesenden Eindruck machen, als ob
hier amerikanische Gartenkunst Außerordent-
liches und Vorbildliches geleistet hätte. Ich kenne
den Park recht gut, da ich aber gewöhnt bin,
solche Anlagen kritisch zu betrachten und einen
Wertmesser an sie anzulegen, so kann ich nur
sagen, er ist alles andere als ein Gartenkunst-
werk. Er hat seine natürlichen Vorzüge (Größe,
eigenartige Pflanzenszenerien u. dergl.) und sein
Schöpfer hat sich redlich bemüht, alles zu tun,

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