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Die Gartenkunst — 29.1916

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Heicke, C.: Die Hauptversammlung 1916 der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst
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laufenden und nächsten Jahres fanden volle Zu-
stimmung.

Nach einem Bericht des Generalsekretärs zu
der Frage der Einführung einer deutschen
Druckschrift für die „Gartenkunst" wurde
beschlossen, es aus wirtschaftlichen und künst-
lerischen Gründen vorerst bei der bisherigen An-
tiquaschrift zu belassen.

Ein Antrag der Königl. Universitätsdruckerei
H. Stürtz A. G., Würzburg, die seit 1907 den
Druck und Versand der „Gartenkunst" besorgt,
ihr eine über die vertraglichen Abmachungen
hinausgehende, dem Steigen der Papierpreise
entsprechende Erhöhung des Herstellungs-
preises der Z eits chrift zu bewilligen, wurde
eingehend erörtert, und dem Vorstand anheim-
gegeben, hierüber mit der Druckerei zu verhandeln
und ihr entgegenzukommen, soweit es nach Prü-
fung der Verhältnisse gerechtfertigt erscheint.

Der Generalsekretär berichtete sodann über
die durchgeführte Neuordnung derBücherei,
die zurzeit einen Bestand von rund 700 Bücher
und über 800 Zeitschriftenjahrgänge aufweist. Er
befürwortete eine rege Benutzung und bat, ihn
durch Zuwendung von älteren und seltenen Wer-
ken und Hinweis auf Neuerscheinungen in dem
Bestreben zu unterstützen, die Bücherei zu ver-
vollständigen.

Der Ausschuß stimmte dem Antrag des Vor-
standes zu, den Ende dieses Jahres ablaufenden
Vertrag mit dem Generalsekretär bis
zum Friedensschluß zu verlängern mit der Maß-
gabe, daß beiden Teilen das Recht vorbehalten
bleibt, dann mit halbjähriger Frist zum Schluß des
Jahres zu kündig en, und daß dem Generalsekretär
das seitherige Mindesteinkommen gewährleistet
wird.

Die Vorstandswahl ergab einstimmige
Wiederwahl des seitherigen Vorstandes. Er be-
steht aus Gartendirektor Kube, Hannover, als
Vorsitzenden, Friedhofsverwalter Beitz, Cöln, als
Schatzmeister und den Herren Gartenarchitekt
Hoemann, Düsseldorf, Gartenarchitekt Roselius,
Bremen, und Kgl. Gartenbaudirektor Weiß, Ber-
lin, als Beisitzern.

Garteningenieur Hanisch, Breslau, teilte im
Auftrag des Vorstandes des Verbands der Garten-
architekten mit, daß dieser vorhabe, sich einer
Eingabe anderer Verbände an den Reichstag an-
zuschließen, in der die Erwartung ausgesprochen
wird, daß Beamte, auch wenn ihnen die Berech-
tigung* zur Ausübung von Privattätigkeit in den
Anstellungsbedingungen zugestanden ist, aus
Rücksicht auf die schwierige Lage der nicht be-
amteten Berufsgenossen sich jeder derartigen
Tätigkeit während des Kriegs enthalten möchten.
Diese Mitteilung wurde zur Kenntnis genommen,
nachdem der Vorsitzende erklärt hatte, daß die
Angelegenheit nicht zur Zuständigkeit der Ge-
sellschaft gehöre und das Verhalten der in Frage

kommenden Gartenbeamten in Hinsicht auf die
Ausübung von Privattätigkeit ihrem Taktgefühl
anheimgestellt werden müsse.

Nach Schluß der Ausschußsitzung versam-
melten sich die Teilnehmer in der Vorhalle des
Museumsgebäudes am Friedrichsplatz, um einen
kurzen Vortrag des Kgl. Baurats Holtmeyer,
Cassel, anzuhören, der an Hand von Plänen
eine Übersicht über die Baugeschichte der Stadt
Cassel und des kgl. Aueparkes gab. An den
Vortrag schloß sich ein Rundgang durchdie
Casseler Altstadt an, wobei Herr Baurat
Holtmeyer führte, in fesselnder Weise weitere
Aufschlüsse über die bauliche Vergangenheit der
Stadt gab und den Teilnehmern ein anschauliches
Bild von dem einstigen Zustande dieser zum Teil
heute noch malerischen und reizvollen Stadtteile
vermittelte. # *

Bei der öffentlichen Versammlung am

Vormittag des 18. Juni war die Beteiligung so
groß, daß der vorgesehene Saal im „Cassler Hof"
nur bei Hinzunahme vonNebenräumen ausreichte.
Unter den Anwesenden bemerkte man Baurat
Höpfher als Vertreter der Stadt Cassel, Baurat
Petri, Beigeordneten der Stadt Wiesbaden, Bau-
rat Gronarz, Recklinghausen, Beigeordneten Eiß-
nert, OfFenbach a. M., viele namhafte Gartenbe-
amte als Vertreter der Verwaltungen anderer
deutscher Städte und von Ehrenmitgliedern der
Gesellschaft den Kgl. Gartenbaudirektor Hampel,
Leipzig; auf Veranlassung des Kriegsministeri-
ums nahmen Oberleutnant Bromme, Garten-
direktor, Frankfurt a. M., und Vizefeldwebel
Wilh. Hirsch, Gartenarchitekt, Wiesbaden, die mit
der Ausführung von Kriegerfriedhöfen im Osten
betraut sind, an der Tagung teil.

Gartendirektor Kube-Hannover eröffnete die
Versammlung um 10 Uhr und begrüßte die Er-
schienenen mit folgender Ansprache:

„Ich habe die Ehre, Sie im Namen des Vor-
standes der Deutschen Gesellschaft für Garten-
kunst zu unserer 28. Hauptversammlung herzlichst
zu begrüßen und Ihnen zu danken, daß Sie un-
serer Einladung gefolgt sind. Insbesondere be-
grüße ich den Vertreter des Magistrates der Stadt
Cassel, Herrn Baurat Höpfher, die Vertreter an-
derer städtischen Verwaltungen und der Presse
und die Herrn aus den Etappengebieten, die auf
Veranlassung des Kgl. Kriegsministeriums an
unserer Versammlung teilnehmen."

„Seit unserer Tagung in Hamburg-Altona im
Juli 1914, die Ihnen allen sicher noch in bester
Erinnerung ist, besonders im Rückblick auf die
ergebnisreiche Studienreise durch Dänemark, ist
es uns durch die Zeitverhältnisse versagt gewe-
sen, in der seit drei Jahrzehnten liebgewordenen
Art und in größerer Zahl zu gemeinsamer Arbeit

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