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Zahn, Fritz: Blumenschmuck in Gent, während des Kriegsjahres 1916
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.20814#0193
Lageplanskizze des Parks von Schloß Thonne les Pres.
Von Reg.-Baumeister Kaßbaum, Oberleutnant, zurzeit im Felde.
zu den verwitterten Häusern — wirken doppelt farbigen Frieses im dritten Gesdaoß. Das Ganze
durch die Spiegelung in dem leider nicht immer entwickelt sich aus dem grünen Grunde einer dichten
ganz einwandfrei klaren Wasser. Oft lugt auch Lorbeerwand vor dem Hause. Kräftige Pyramiden-
ein Fliederbusch über die Mauer, oder auf schmalem und Kugelhochstämme bilden sie. Oft habe ich hier
Erdstreifen zwischen Haus und Kanal hat ein Ho- meinen Weg unterbrochen, um immer von neuem
lunder seinen Platz wohl mehr zufällig, als bewußt wieder dies harmonisch abgestimmte Bild auf mich
dort hingesetzt, gefunden, und aus den Fugen der wirken zu lassen, mich darüber freuen.
Fundamente hängen in üppigster Fülle Cinarien herab. Will man Blumenschmuck nach deutschem Muster
Auf den flachen Dächern kleiner Nebenbaulichkeiten, sehen, muß man schon den Hof betreten, wo die
dem einzigen freien, sonnigen Platz des Grund- Baudirektion ihr Heim aufgeschlagen hat. Als ich
Stückes, stehen Blumen in Töpfen (Pelargonien, am 1. Juni nach längerem Marsch und nächtlicher
Petunien sind am stärksten vertreten), oder es sind Fahrt müde und wenig aufnahmefähig für die Scfaön-
Sempervivum ohne Topf, nur mit einem Ballen dichter heiten der Stadt hier ankam, empfand ich die bunten
Erde hierhergesetzt. Blumen vor den Fenstern als freundlichen Gruß.
Unter den neueren Gebäuden fällt durch seinen Nun sitze ich selbst hinter einem solchen Kasten,
Blumenschmuck das „Hotel zur Post" am Place in dem Hortensien, Pelargonien, weiß, rot und rosa,
d'armes auf. Die glatte, flächig behandelte Außen- Margueriten, Hornveilchen und Tropaeolum in kräf-
ansicfat in Werkstein ist durch zwei die ganze Länge tigern Wuchs und Farbe wetteifern,
durchlaufende Blumenbänder belebt. Das untere, Wer die Hohenzollernkaserne gegenüber der
in Höhe der Fensterbänke des ersten Geschosses Burg Gerhards des Teufels oder am Peterplatz die
ist breit, am stärksten betönt in der Mitte durch Infanteriekaserne, einen Bau aus dem 15. und 17.
den im flachen Bogen sich vorstreckenden Balkon. Jahrhundert mit gelblichgrau getünchten Werk-
Das obere bildet eine ununterbrochene Linie unter- Steinmauern, eine eintönige Fläche sonst, sieht, wird
halb der Fenster des zweiten Geschosses. In beiden freudig überrascht sein, vor jedem Fenster einen
sind Hortensien mit ihrem zarten Rosa der Grund- Blumenkasten zu sehen. „Meteor", unser lieber
ton, in dem gewissermaßen hineingestickt sind als alter Bekannter, und die von ihm unzertrennliche
kräftigere farbige Punkte Pelargonien in Rot, ohne hängende Rosa wachsen und blühen lustig in ihnen,
jedoch durch große Masse den Grundton zu beein- Am Tor das schwarz-weiß-rote Schilderhaus und
trächtigen. Und so bilden sie die lebende Steige- der deutsche Feldgraue als Posten. Wie heimat-
rung des ebenfalls in zarter Tönung gehaltenen lieh mutet das an!
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Von Reg.-Baumeister Kaßbaum, Oberleutnant, zurzeit im Felde.
zu den verwitterten Häusern — wirken doppelt farbigen Frieses im dritten Gesdaoß. Das Ganze
durch die Spiegelung in dem leider nicht immer entwickelt sich aus dem grünen Grunde einer dichten
ganz einwandfrei klaren Wasser. Oft lugt auch Lorbeerwand vor dem Hause. Kräftige Pyramiden-
ein Fliederbusch über die Mauer, oder auf schmalem und Kugelhochstämme bilden sie. Oft habe ich hier
Erdstreifen zwischen Haus und Kanal hat ein Ho- meinen Weg unterbrochen, um immer von neuem
lunder seinen Platz wohl mehr zufällig, als bewußt wieder dies harmonisch abgestimmte Bild auf mich
dort hingesetzt, gefunden, und aus den Fugen der wirken zu lassen, mich darüber freuen.
Fundamente hängen in üppigster Fülle Cinarien herab. Will man Blumenschmuck nach deutschem Muster
Auf den flachen Dächern kleiner Nebenbaulichkeiten, sehen, muß man schon den Hof betreten, wo die
dem einzigen freien, sonnigen Platz des Grund- Baudirektion ihr Heim aufgeschlagen hat. Als ich
Stückes, stehen Blumen in Töpfen (Pelargonien, am 1. Juni nach längerem Marsch und nächtlicher
Petunien sind am stärksten vertreten), oder es sind Fahrt müde und wenig aufnahmefähig für die Scfaön-
Sempervivum ohne Topf, nur mit einem Ballen dichter heiten der Stadt hier ankam, empfand ich die bunten
Erde hierhergesetzt. Blumen vor den Fenstern als freundlichen Gruß.
Unter den neueren Gebäuden fällt durch seinen Nun sitze ich selbst hinter einem solchen Kasten,
Blumenschmuck das „Hotel zur Post" am Place in dem Hortensien, Pelargonien, weiß, rot und rosa,
d'armes auf. Die glatte, flächig behandelte Außen- Margueriten, Hornveilchen und Tropaeolum in kräf-
ansicfat in Werkstein ist durch zwei die ganze Länge tigern Wuchs und Farbe wetteifern,
durchlaufende Blumenbänder belebt. Das untere, Wer die Hohenzollernkaserne gegenüber der
in Höhe der Fensterbänke des ersten Geschosses Burg Gerhards des Teufels oder am Peterplatz die
ist breit, am stärksten betönt in der Mitte durch Infanteriekaserne, einen Bau aus dem 15. und 17.
den im flachen Bogen sich vorstreckenden Balkon. Jahrhundert mit gelblichgrau getünchten Werk-
Das obere bildet eine ununterbrochene Linie unter- Steinmauern, eine eintönige Fläche sonst, sieht, wird
halb der Fenster des zweiten Geschosses. In beiden freudig überrascht sein, vor jedem Fenster einen
sind Hortensien mit ihrem zarten Rosa der Grund- Blumenkasten zu sehen. „Meteor", unser lieber
ton, in dem gewissermaßen hineingestickt sind als alter Bekannter, und die von ihm unzertrennliche
kräftigere farbige Punkte Pelargonien in Rot, ohne hängende Rosa wachsen und blühen lustig in ihnen,
jedoch durch große Masse den Grundton zu beein- Am Tor das schwarz-weiß-rote Schilderhaus und
trächtigen. Und so bilden sie die lebende Steige- der deutsche Feldgraue als Posten. Wie heimat-
rung des ebenfalls in zarter Tönung gehaltenen lieh mutet das an!
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