Die Korinlhilche für Verhältniffe, die einen edelreichen
Aufbau bieten füllen.
Der Tempel des Pofeidon in Paeftum ift wie das Werk der
lebendigen Natur, als ob die Erde felbft ein Volk lebendiger,
vernünftiger Wefen von Stein geboren hätte. Einmütig, in
fchönfter Ordnung gereiht, mit unwiderftehlicher Kraft halten
fie das mächtig fchüfeende Dadi der Wohnung der Gottheit
empor. Erblickt man zwifchen den zwei äufjerften Säulen
der Eront die zwei übereinander flehenden Säulenreihen des
Innern, fo ahnt man, welchen Eindruck feierlicher Kraft man
einft durch die Tür eintrelend empfangen mochte.
Diele drei Säulenreihen verfchiedener Grölte, aber der-
felben Ordnung, flehen wie das ganze einmütig befeelte Volk
da — alle voll lebendigen Willens.
Durch diele drei Ordnungen haben die Griechen der
Baukunfi unTägliche Dienfte geleiflet und werden fortfahren,
folches zu tun. Sie haben wie die Profiltypen ihre Varia-
tionskoeffizienten, welche dem fubjektiven Empfinden der
Meifter und Völker den nötigen Spielraum gewähren. Schon
die Römer haben hiezu ihre drei Varianten ausgebildet, und
die Werke vieler Renaiffance-Meifler wie Du Cerceau, Wendel,
Dieterlin ufw. zeigen, welche Variationen fich daraus ent-
wickeln lallen. Sie beweifen, dafj die Künfllerphantafie nie
zu kurz kommen wird.
Der Spott aller felbftherrlichen Meifter, denen jede ge-
rehliche Ordnung unerträglich ift, wird diefe Ordnungen nie
bleibend befeitigen können, denn es wohnen ihnen geometrifche
und mathematifche Wahrheiten inne.
Sie Hellen drei Typen der Harmonie, d. h. eines mathe-
matifchen Gleichgewichts aller Teile dar, die für die denkbar
—- —- ■ ■■ 12 .—
Aufbau bieten füllen.
Der Tempel des Pofeidon in Paeftum ift wie das Werk der
lebendigen Natur, als ob die Erde felbft ein Volk lebendiger,
vernünftiger Wefen von Stein geboren hätte. Einmütig, in
fchönfter Ordnung gereiht, mit unwiderftehlicher Kraft halten
fie das mächtig fchüfeende Dadi der Wohnung der Gottheit
empor. Erblickt man zwifchen den zwei äufjerften Säulen
der Eront die zwei übereinander flehenden Säulenreihen des
Innern, fo ahnt man, welchen Eindruck feierlicher Kraft man
einft durch die Tür eintrelend empfangen mochte.
Diele drei Säulenreihen verfchiedener Grölte, aber der-
felben Ordnung, flehen wie das ganze einmütig befeelte Volk
da — alle voll lebendigen Willens.
Durch diele drei Ordnungen haben die Griechen der
Baukunfi unTägliche Dienfte geleiflet und werden fortfahren,
folches zu tun. Sie haben wie die Profiltypen ihre Varia-
tionskoeffizienten, welche dem fubjektiven Empfinden der
Meifter und Völker den nötigen Spielraum gewähren. Schon
die Römer haben hiezu ihre drei Varianten ausgebildet, und
die Werke vieler Renaiffance-Meifler wie Du Cerceau, Wendel,
Dieterlin ufw. zeigen, welche Variationen fich daraus ent-
wickeln lallen. Sie beweifen, dafj die Künfllerphantafie nie
zu kurz kommen wird.
Der Spott aller felbftherrlichen Meifter, denen jede ge-
rehliche Ordnung unerträglich ift, wird diefe Ordnungen nie
bleibend befeitigen können, denn es wohnen ihnen geometrifche
und mathematifche Wahrheiten inne.
Sie Hellen drei Typen der Harmonie, d. h. eines mathe-
matifchen Gleichgewichts aller Teile dar, die für die denkbar
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