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Tritt nun zu diefer eminent monumentalen Erfcheinung
noch die alles verklärende Wirkung des Io verfchiedenartigen
Leuchtens des Goldes in den Mofaiken, die Pracht des Mar-
mors und der Farben, fo iß es nicht zu verwundern, da£ das
Innere der Markus-Kirche zum wahren Typus und ergreifendtten
Ausdruck des Feierlichen im Kirchenbau geworden ift; nur in
der Sophienkirche zu Conttantinopel hat es einen noch voll-
kommeneren Nebenbuhler.
Diejenigen, welche der Markuskirche den Vorwurf machen,
da§ man beim Eintritt nur ein Stüde der erften Kuppel, von
der folgenden aber immer weniger Überrehe, vergeßen, datj
gerade die alternierende Wirkung der ganz fichtbaren Tonnen
mit dem Myfteriöfen der Kuppeln dem triumphierenden Rhyth-
mus von S. Marco jenes unerfchöpflich feierlich Belebte gibt,
welches das Syftem des in Allem Tofort Uberfichtlichen, auf
die Dauer in den Schatten ftellt.
UBER DEN ANGEBLICHEN PERSISCHEN
EINFLUSS.
Die Behauptung der Einwirkung perfifcher Elemente auf
den byzantinifchen Stil beruht auf den Arbeiten einer Reihe
von franzöfifchen Ingenieuren und Forfchern von feltenfter Aus-
zeichnung 1). Ich mufj mich begnügen, auf A. Choify’s2) meifter-
hafte Behandlung diefer Frage hinzuweifen, und darf dies
um fo mehr, als eine langjährige Freundfchaft mich mit ihm
verbindet und feine Arbeiten wohlverdiente allgemeine Aner-
kennung gefunden haben.
*) Es genügt Namen zu nennen, wie Marquis M. de Vogue, Dieulafoy, A. Choily.
’) Histoire de l’Ardiitecture, Paris 1899, Bd. 11. 1—86.
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