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und Villenkunfi, in welcher Menfch und Goffes Natur im Bunde
zufammenwirken, und die daher einer der fchönften Defini-
tionen der Kunft enifprichf: I’arf c’est l’homme ajoute ä la
nafure — und der andern noch Tchöneren Schillers: Der Künftler
mehrt in der Natur die Natur.
Kann fich der Künftler etwas Herrlicheres denken als ein
Mitarbeiter Gottes, ein Mitlchöpfer in der Natur zu Tein, dem
die Natur nicht nur einzelne Elemente als Rohmaterial liefert,
wie den übrigen Künften, fondern die ganze Reihe von Kom-
pofitionen, die das Wunderreich von Gottes Natur uns bietet?
* *
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DAS ANTIKE IDEAL.
Es gibt eine Schönheit von folcher Inienfität und über-
irdifcher Macht, dal} fie wie das Strahlen des Heiligen leuchtet
und folglich heilig ftimmen, eine religiöfe Andacht in uns er-
wecken kann, untere Gedanken zu Gott, ihrem llrguell, empor-
hebt. DieTer Schönheit in der Kunlt nachzuftreben war das
Programm der Kunft der iialienifchen Renaiffance.
Dies Streben war auch das Ideal der antiken griechifchen
Kunft gewefen, befonders derjenigen Athens. Daher ift auf
diefem Gebiete das zielbewutjle Anknüpfen der Renaiffance an
das antike Streben nach objektiver Vollkommenheit geradezu
eine Tal des Chriflentums zu nennen.
* *

ALTCHRISTLICHE UND BYZANTINISCHE MITTEL.
Die altchriftliche Bafilika ift wie ein nach innen gekehrter
Peripteros. Sie wirkt durch die Ordnung und den ernften
Rhythmus der Säulenreihen, der Mofaiken, und durch die Pracht
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