Abb. 43 Niedersächsischer Meister. Kreuzigung Christi. Vom Lamberti-Altar. Um 1420
Hildesheim, Römer-Museum
an ihrer Ausbildung und Verbreitung schwerlich noch ermessen werden kann.
Wenn man den reichen Denkmälerbestand Westfalens und Niedersachsens,
der an vielen Stellen deutliche Hinweise auf die Kunst des Meister Konrad
zu enthalten scheint, durchmustert, so muß man sich diese Tatsache immer
wieder vergegenwärtigen, um nicht in einen Fehler zu verfallen, dem allzu
eifrige Biographen und Lokalforscher leicht erliegen. Keinesfalls geht es an,
die Mehrzahl dieser Werke der Hand und der Schule Meister Konrads selbst
zuzuschreiben, und auch in der Feststellung eines Einflusses seiner Kunst
muß man um so vorsichtiger zu Werke gehen, je weiter der Kreis sich zu
dehnen scheint, in dem Zusammenhänge mit seiner Art deutlich werden.
Unter den vielen erhaltenen Werken stehen allein die Reste eines Marien-
altars in Dortmund (Abb. 31) Meister Konrads Wildunger Altar nahe genug, um
ohne Bedenken als Arbeiten seiner Hand gelten zu dürfen. Sie gehören zu den
liebenswürdigsten und zartesten Schöpfungen der Zeit. Auch für sie ist charakte-
ristisch die enge Berührung mit dem Kreise der burgundischen Malerei, in
den sich das anmutige Motiv der Gottesmutter in der Darstellung der Geburt,
Hildesheim, Römer-Museum
an ihrer Ausbildung und Verbreitung schwerlich noch ermessen werden kann.
Wenn man den reichen Denkmälerbestand Westfalens und Niedersachsens,
der an vielen Stellen deutliche Hinweise auf die Kunst des Meister Konrad
zu enthalten scheint, durchmustert, so muß man sich diese Tatsache immer
wieder vergegenwärtigen, um nicht in einen Fehler zu verfallen, dem allzu
eifrige Biographen und Lokalforscher leicht erliegen. Keinesfalls geht es an,
die Mehrzahl dieser Werke der Hand und der Schule Meister Konrads selbst
zuzuschreiben, und auch in der Feststellung eines Einflusses seiner Kunst
muß man um so vorsichtiger zu Werke gehen, je weiter der Kreis sich zu
dehnen scheint, in dem Zusammenhänge mit seiner Art deutlich werden.
Unter den vielen erhaltenen Werken stehen allein die Reste eines Marien-
altars in Dortmund (Abb. 31) Meister Konrads Wildunger Altar nahe genug, um
ohne Bedenken als Arbeiten seiner Hand gelten zu dürfen. Sie gehören zu den
liebenswürdigsten und zartesten Schöpfungen der Zeit. Auch für sie ist charakte-
ristisch die enge Berührung mit dem Kreise der burgundischen Malerei, in
den sich das anmutige Motiv der Gottesmutter in der Darstellung der Geburt,