van den Planken und Com ans
dore Dautruche, Martin Vandrisse, Louis Authon, Pierre Vels, Henry Bouche, Philippes
Wauters, Pierre Sauvaige usw. Der Zuwachs rekrutiert sich in der Hauptsache aus
der flämischen Wirkerkolonie, das Interesse der Pariser Bevölkerung ist äußerst gering.
Mit außerordentlicher Genauigkeit fügen die Nachlaßverwalter der reinen Vermögens-
aufstellung sämtliche geschäftliche Verträge und Abmachungen des Verstorbenen der
Verhandlungsniederschrift bei, auch wenn sie nicht den Bildteppichbetrieb berühren.
Die kaufmännische Vielseitigkeit der van den Planken und Comans ist mehr als erstaun-
lich. 1607 schließen die beiden Unternehmer mit Ysaac-Martin de Maunoy und dem
Seifensieder Charles de Tellier einen Vertrag zwecks Gründung umfangreicher Seifen-
fabriken in Paris, Rouen, Nantes und anderen Orten. Ob das Unternehmen einschlug,
ist sehr die Frage; bereits 1609 liquidiert die Gesellschaft, Inventar und Gebäude gehen
an de Maunoy — im Hauptamt Sekretär der Marine und königlicher Bat — über.
Unter dem 26. Oktober 1608 sagt sich Hierosme de Comans von seinen Teilhabern los,
die sich mit verstärktem Eifer auf die seltsamsten Projekte stürzen. Verträge vom
Beginn des Jahres 1607, vom 3. Januar 1610 und vom 20. September 1614, mit den
verschiedensten Persönlichkeiten geschlossen, befassen sich mit der Trockenlegung der
Sümpfe von Meuron — und der holländischen See (!). . Das Ergebnis ist mehr als
jämmerlich, unter dem 7. März 1615 verzichten van den Planken und Comans auf
eine weitere Betätigung. Nicht minder ergebnislos verläuft der Kornhandel mit Malta
— das Schiff Saint-Pierre vermittelt seit 1607 den Transport, Weilaus bedeutungs-
voller für unser Gebiet ist die unter dem 23. Februar 1613 notariell fixierte Gründung
der Zweigteppichmanufaktur Tours. Als Teilhaber treten, außer Comans und van den
Planken, Jehan Gabourg (Gaboury), Jacques Cotard und Alexandre Matheron in Er-
scheinung. 1614 beginnen die Werkstätten von Calais und Amiens den Betrieb. Die
Einzelheiten finden in Sonderbesprechungen Aufnahme.
Mit dem Tode des Frans van den Planken übernimmt Raphael, der älteste Sohn,
die Leitung der väterlichen Abteilung, Marc de Comans führt seine Werkstatt in der
altgewohnten Weise fort. Es kommt bald zu Zerwürfnissen zwischen Charles de
Comans, dem Stellvertreter des gealterten einstigen Mitbegründers und dem
jungen Heissporn, die 1633 zu völligem Bruch führen. Die Comans verbleiben
in den Räumen der Gobelins, Raphael van den Planken eröffnet einen neuen
Betrieb in einem Grundstück in der Vorstadt Saint-Germain-des-Prös. Der größte Teil
der Wirker scheint mit dem jungen Meister abgewandert zu sein. Paul Froosme,
Guillaume May u. a. bleiben der alten Manufaktur treu. Daß beide Betriebe in voller
Blüte stehen, beweist der starke Lehrlingsandrang. Bei Raphael de La Planche tritt
ein: der Sohn des bei ihm beschäftigten flämischen Wirkers Jacques Gilles (1634),
der junge Pierre Zittart übernimmt im gleichen Jahre den Platz des vollausgebildeten
Adriaen van Velden; 1635 erscheinen Abraham Jorris, der Sohn des gleichnamigen
Meisterwirkers, Andreas Beaufaict, der Sohn des Wirkers Nicolas Beaufaict — Joseph
Durocher hat seine Lehrzeit vollendet —, Claude Driart tritt an die Stelle des Jac-
ques Chandenier, Rene Rondet an die des Jacques Chartier. Gilles Alleaume räumt
1636 sein Lehrgezeug dem Jean Estienne; Bernard Lenfant, der Sohn des Wirkers
Noel Lenfant wird anstelle des Pierre Julien im Juni 1637 der Obhut des Meister-
wirkers Francois Colignon anvertraut, 1640 finden wir Dirick Grounick, den Sohn des
Wirkers Diodore Grounick, im gleichen Jahre einen Sprößling des verstorbenen
Meisterwirkers de la Croix, den jungen Jean, ferner Gilles Bienfaict, den Sohn des
bereits erwähnten Nicolas Bienfaict, und Guillaume Auvergne, den Sohn des gleich-
namigen flämischen Tapissiers als Lernende. Es nennen die Listen 1644: Josse van
den Dicke, den Sohn des Flamenwirkers Josse van den Dicke, und Jean Boulanger,
1645 Martin Boucher, den Sprößling des niederländischen Wirkers Henri Boucher.
1646 nimmt Clodomir Moncornet die Stelle des Louis Blomart ein, im gleichen Jahre
erscheint Jacques Lefebure, der Sohn des gleichnamigen französischen Tapissiers auf
der Bildfläche, 1647 lernen wir den Sohn des Jean Morceau, 1648 Jean Vaverberg,
den Sproß des flämischen Wirkers Charles Vaverberg kennen. Bei den Comans finden
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dore Dautruche, Martin Vandrisse, Louis Authon, Pierre Vels, Henry Bouche, Philippes
Wauters, Pierre Sauvaige usw. Der Zuwachs rekrutiert sich in der Hauptsache aus
der flämischen Wirkerkolonie, das Interesse der Pariser Bevölkerung ist äußerst gering.
Mit außerordentlicher Genauigkeit fügen die Nachlaßverwalter der reinen Vermögens-
aufstellung sämtliche geschäftliche Verträge und Abmachungen des Verstorbenen der
Verhandlungsniederschrift bei, auch wenn sie nicht den Bildteppichbetrieb berühren.
Die kaufmännische Vielseitigkeit der van den Planken und Comans ist mehr als erstaun-
lich. 1607 schließen die beiden Unternehmer mit Ysaac-Martin de Maunoy und dem
Seifensieder Charles de Tellier einen Vertrag zwecks Gründung umfangreicher Seifen-
fabriken in Paris, Rouen, Nantes und anderen Orten. Ob das Unternehmen einschlug,
ist sehr die Frage; bereits 1609 liquidiert die Gesellschaft, Inventar und Gebäude gehen
an de Maunoy — im Hauptamt Sekretär der Marine und königlicher Bat — über.
Unter dem 26. Oktober 1608 sagt sich Hierosme de Comans von seinen Teilhabern los,
die sich mit verstärktem Eifer auf die seltsamsten Projekte stürzen. Verträge vom
Beginn des Jahres 1607, vom 3. Januar 1610 und vom 20. September 1614, mit den
verschiedensten Persönlichkeiten geschlossen, befassen sich mit der Trockenlegung der
Sümpfe von Meuron — und der holländischen See (!). . Das Ergebnis ist mehr als
jämmerlich, unter dem 7. März 1615 verzichten van den Planken und Comans auf
eine weitere Betätigung. Nicht minder ergebnislos verläuft der Kornhandel mit Malta
— das Schiff Saint-Pierre vermittelt seit 1607 den Transport, Weilaus bedeutungs-
voller für unser Gebiet ist die unter dem 23. Februar 1613 notariell fixierte Gründung
der Zweigteppichmanufaktur Tours. Als Teilhaber treten, außer Comans und van den
Planken, Jehan Gabourg (Gaboury), Jacques Cotard und Alexandre Matheron in Er-
scheinung. 1614 beginnen die Werkstätten von Calais und Amiens den Betrieb. Die
Einzelheiten finden in Sonderbesprechungen Aufnahme.
Mit dem Tode des Frans van den Planken übernimmt Raphael, der älteste Sohn,
die Leitung der väterlichen Abteilung, Marc de Comans führt seine Werkstatt in der
altgewohnten Weise fort. Es kommt bald zu Zerwürfnissen zwischen Charles de
Comans, dem Stellvertreter des gealterten einstigen Mitbegründers und dem
jungen Heissporn, die 1633 zu völligem Bruch führen. Die Comans verbleiben
in den Räumen der Gobelins, Raphael van den Planken eröffnet einen neuen
Betrieb in einem Grundstück in der Vorstadt Saint-Germain-des-Prös. Der größte Teil
der Wirker scheint mit dem jungen Meister abgewandert zu sein. Paul Froosme,
Guillaume May u. a. bleiben der alten Manufaktur treu. Daß beide Betriebe in voller
Blüte stehen, beweist der starke Lehrlingsandrang. Bei Raphael de La Planche tritt
ein: der Sohn des bei ihm beschäftigten flämischen Wirkers Jacques Gilles (1634),
der junge Pierre Zittart übernimmt im gleichen Jahre den Platz des vollausgebildeten
Adriaen van Velden; 1635 erscheinen Abraham Jorris, der Sohn des gleichnamigen
Meisterwirkers, Andreas Beaufaict, der Sohn des Wirkers Nicolas Beaufaict — Joseph
Durocher hat seine Lehrzeit vollendet —, Claude Driart tritt an die Stelle des Jac-
ques Chandenier, Rene Rondet an die des Jacques Chartier. Gilles Alleaume räumt
1636 sein Lehrgezeug dem Jean Estienne; Bernard Lenfant, der Sohn des Wirkers
Noel Lenfant wird anstelle des Pierre Julien im Juni 1637 der Obhut des Meister-
wirkers Francois Colignon anvertraut, 1640 finden wir Dirick Grounick, den Sohn des
Wirkers Diodore Grounick, im gleichen Jahre einen Sprößling des verstorbenen
Meisterwirkers de la Croix, den jungen Jean, ferner Gilles Bienfaict, den Sohn des
bereits erwähnten Nicolas Bienfaict, und Guillaume Auvergne, den Sohn des gleich-
namigen flämischen Tapissiers als Lernende. Es nennen die Listen 1644: Josse van
den Dicke, den Sohn des Flamenwirkers Josse van den Dicke, und Jean Boulanger,
1645 Martin Boucher, den Sprößling des niederländischen Wirkers Henri Boucher.
1646 nimmt Clodomir Moncornet die Stelle des Louis Blomart ein, im gleichen Jahre
erscheint Jacques Lefebure, der Sohn des gleichnamigen französischen Tapissiers auf
der Bildfläche, 1647 lernen wir den Sohn des Jean Morceau, 1648 Jean Vaverberg,
den Sproß des flämischen Wirkers Charles Vaverberg kennen. Bei den Comans finden
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