van den Planken und C om ans
der Manufakturen Cadillac und Bordeaux, hat sich in der Rue Mouffetard «contre et
attenant led. hostel des Canayes" niedergelassen; Jean de la Pierre sitzt in der „bou-
ticque de la Tournelle, contre ledit hötel des Canayes"; Paul Frooesne (Froonenne,
Froonens) betreibt an der Pforte Saint-Bernard sein Atelier. Eine der größten Werk-
stätten, die «bouticque d'or", unter Leitung des Hans Tayer (Jan Taye) — der Nach-
folger des Filips de Maecht — weist 13 Gezeuge auf. Bemerkenswert erscheint die
ausdrückliche Erwähnung eines hochlitzigen Stuhles, der in einem besonderen Räume
Aufstellung gefunden hat. Es handelt sich um einen Versuch, der anscheinend nicht
zu sonderlichen Ergebnissen führte. Das Nachlaßinventar nennt lediglich einen kleinen
Haute-lisse-Teppich im Werte von 63 Livres.
Lucas van den Dalle (Wandandalle) arbeitet in der sogenannten „bouticque nefve"
mit 15 großen und 9 kleinen Gezeugen. Jehan de la Croix (Jan van der Cruysen)
hat 10 Stühle, Pierre Brimard 9, Robert Alleaume 6 im Betriebe, die übrigen Meister
beschranken sich im Durchschnitt auf 2 Gezeuge. Die Wirker sind, den Namen nach
zu urteilen, durchgängig Niederlander, die Nachkommen des Flamen Robert Alleaume
spielen später in Aubusson eine Rolle.
Ziehen wir das Ergebnis aus den Zahlen und sonstigen Unterlagen des Nachlaß-
inventars, das in außerordenllich sachgemäßer Weise von den beiden Wirkern Jehan
Teye (Theys) und Pierre Brimard, soweit der reine Bildteppichbetrieb in Frage kommt,
bearbeitet worden ist, so ergibt sich mit ziemlicher Sicherheit für die Zeit von 1601
bis 1627 eine Produktion von mindestens 700 Behängen — auch unter Berücksichti-
gung des Gründungsdezenniums — also durchschnittlich etwa 26 Teppiche im Jahre.
Die Zahl dürfte sich in Wirklichkeit noch erheblich höher stellen, selbst wenn man
vorsichtshalber annimmt, daß durchgängig nur etwa 25 Stühle im Gang waren, d. h.
bei weitem noch nicht die Hälfte der nach dem Inventar vorhandenen Gezeuge. Da
in der Basselissctechnik ein Gezeug, selbst wenn es sich um einen umfangreichen Be-
hang handelt, kaum länger als l/a—SU Jahr belegt ist — an jedem Stuhl arbeiten
gleichzeitig 4—8 Tapissiers — muß die Produktion der letzten Jahre mit mindestens
je 33 Teppichen in Ansatz kommen.
Die in der Nachlaßaufstcllung erwähnten Wirker erschöpfen naturgemäß bei weitem
nicht den Bestand des Personals der van den Planken und Comans. Abgesehen von
den führenden Meistern — Claude Rousseau verstirbt oder verschwindet vor 1627,
Jan Truyen vor 1624 — wissen wir verhältnismäßig wenig von den mehr unter-
geordneten Persönlichkeiten, die über den Rahmen des Durchschnittsarbeiters hinaus-
gehen. Aus standesamtlichen und notariellen Urkunden sind bekannt: Arnould van
Praeteghem (um 1615), Josse Kempen (1619), Jehan Rabouain (1622), Cornelius van
der Heyden (1622), Aubin Charpentier (1623), Josse Colpart (1623), ... van der Guchten
(1623), Jan Cools (1623), Jehan Besnardy (f vor 1624), Isaac Troyens, Corneille van
Coolen, Pierre Rombault, Willem Fatray, Pierre de Reydes (1624), Barthölemy Rous-
soins (Rosson) (1624), Frans van Contesson (1624), Samuel de la Corde (1626), Lucas
Antes (f vor 1626), Gilles van Tye (1626), Jaspart Mondekens (f vor 1626), Martin
van Buthele (1626), Jean Dautruche, Guillaume Vandrisse, Jehan Authon, Philippe
Vels, G6rard Bouche, Dierick Wauters, Abraham de Yligher, Nicolas Perclas, Line
Nante, Jean Gilles, Jacques Chevallier (alle um 1626), Louis Le Prospre, Nicolas Lang-
lois (1629), Christoph Fleury u. a. mehr. Dank der Forschungen de Grouchys kennen
wir eine Anzahl Lehrverträge aus der Zeit von 1614—1628. Martin Vandrecht, der
Sohn des Willem Vandrecht, tritt bei dem Atelierleiter Adrian Anton — der Meister
verstirbt zwischen 1624 und 1627 — seine fünfjährige Ausbildungszeit an. Wir lernen
ferner die Namen einer Unzahl von Lehrlingen kennen: Jean Bellanger, Pierre Lor-
rain, Hippolyt Anton, Guillaume Legrain, Aulbin Poyr6e, Daniel van der Heyden,
Philippe Vrantier, Abraham de Flinghe (Vligher) d.J., Jacques Douart, Gilles Thibault,
Fiacre Alleaume, Abraham de la Corde, Gilles Vautier, Martin van Butel, Theodore
Dautresme, Pierre Douard (Douart), Jacques du Coing, Jean Perclas, Antoine Gaschon,
Pierre Pelletier, Antoine Antes, Jean Cocliard, Robert Brimard, Josse MondekeDs, Theo-
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der Manufakturen Cadillac und Bordeaux, hat sich in der Rue Mouffetard «contre et
attenant led. hostel des Canayes" niedergelassen; Jean de la Pierre sitzt in der „bou-
ticque de la Tournelle, contre ledit hötel des Canayes"; Paul Frooesne (Froonenne,
Froonens) betreibt an der Pforte Saint-Bernard sein Atelier. Eine der größten Werk-
stätten, die «bouticque d'or", unter Leitung des Hans Tayer (Jan Taye) — der Nach-
folger des Filips de Maecht — weist 13 Gezeuge auf. Bemerkenswert erscheint die
ausdrückliche Erwähnung eines hochlitzigen Stuhles, der in einem besonderen Räume
Aufstellung gefunden hat. Es handelt sich um einen Versuch, der anscheinend nicht
zu sonderlichen Ergebnissen führte. Das Nachlaßinventar nennt lediglich einen kleinen
Haute-lisse-Teppich im Werte von 63 Livres.
Lucas van den Dalle (Wandandalle) arbeitet in der sogenannten „bouticque nefve"
mit 15 großen und 9 kleinen Gezeugen. Jehan de la Croix (Jan van der Cruysen)
hat 10 Stühle, Pierre Brimard 9, Robert Alleaume 6 im Betriebe, die übrigen Meister
beschranken sich im Durchschnitt auf 2 Gezeuge. Die Wirker sind, den Namen nach
zu urteilen, durchgängig Niederlander, die Nachkommen des Flamen Robert Alleaume
spielen später in Aubusson eine Rolle.
Ziehen wir das Ergebnis aus den Zahlen und sonstigen Unterlagen des Nachlaß-
inventars, das in außerordenllich sachgemäßer Weise von den beiden Wirkern Jehan
Teye (Theys) und Pierre Brimard, soweit der reine Bildteppichbetrieb in Frage kommt,
bearbeitet worden ist, so ergibt sich mit ziemlicher Sicherheit für die Zeit von 1601
bis 1627 eine Produktion von mindestens 700 Behängen — auch unter Berücksichti-
gung des Gründungsdezenniums — also durchschnittlich etwa 26 Teppiche im Jahre.
Die Zahl dürfte sich in Wirklichkeit noch erheblich höher stellen, selbst wenn man
vorsichtshalber annimmt, daß durchgängig nur etwa 25 Stühle im Gang waren, d. h.
bei weitem noch nicht die Hälfte der nach dem Inventar vorhandenen Gezeuge. Da
in der Basselissctechnik ein Gezeug, selbst wenn es sich um einen umfangreichen Be-
hang handelt, kaum länger als l/a—SU Jahr belegt ist — an jedem Stuhl arbeiten
gleichzeitig 4—8 Tapissiers — muß die Produktion der letzten Jahre mit mindestens
je 33 Teppichen in Ansatz kommen.
Die in der Nachlaßaufstcllung erwähnten Wirker erschöpfen naturgemäß bei weitem
nicht den Bestand des Personals der van den Planken und Comans. Abgesehen von
den führenden Meistern — Claude Rousseau verstirbt oder verschwindet vor 1627,
Jan Truyen vor 1624 — wissen wir verhältnismäßig wenig von den mehr unter-
geordneten Persönlichkeiten, die über den Rahmen des Durchschnittsarbeiters hinaus-
gehen. Aus standesamtlichen und notariellen Urkunden sind bekannt: Arnould van
Praeteghem (um 1615), Josse Kempen (1619), Jehan Rabouain (1622), Cornelius van
der Heyden (1622), Aubin Charpentier (1623), Josse Colpart (1623), ... van der Guchten
(1623), Jan Cools (1623), Jehan Besnardy (f vor 1624), Isaac Troyens, Corneille van
Coolen, Pierre Rombault, Willem Fatray, Pierre de Reydes (1624), Barthölemy Rous-
soins (Rosson) (1624), Frans van Contesson (1624), Samuel de la Corde (1626), Lucas
Antes (f vor 1626), Gilles van Tye (1626), Jaspart Mondekens (f vor 1626), Martin
van Buthele (1626), Jean Dautruche, Guillaume Vandrisse, Jehan Authon, Philippe
Vels, G6rard Bouche, Dierick Wauters, Abraham de Yligher, Nicolas Perclas, Line
Nante, Jean Gilles, Jacques Chevallier (alle um 1626), Louis Le Prospre, Nicolas Lang-
lois (1629), Christoph Fleury u. a. mehr. Dank der Forschungen de Grouchys kennen
wir eine Anzahl Lehrverträge aus der Zeit von 1614—1628. Martin Vandrecht, der
Sohn des Willem Vandrecht, tritt bei dem Atelierleiter Adrian Anton — der Meister
verstirbt zwischen 1624 und 1627 — seine fünfjährige Ausbildungszeit an. Wir lernen
ferner die Namen einer Unzahl von Lehrlingen kennen: Jean Bellanger, Pierre Lor-
rain, Hippolyt Anton, Guillaume Legrain, Aulbin Poyr6e, Daniel van der Heyden,
Philippe Vrantier, Abraham de Flinghe (Vligher) d.J., Jacques Douart, Gilles Thibault,
Fiacre Alleaume, Abraham de la Corde, Gilles Vautier, Martin van Butel, Theodore
Dautresme, Pierre Douard (Douart), Jacques du Coing, Jean Perclas, Antoine Gaschon,
Pierre Pelletier, Antoine Antes, Jean Cocliard, Robert Brimard, Josse MondekeDs, Theo-
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