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Göbel, Heinrich; Göbel, Heinrich [Hrsg.]
Wandteppiche (II. Teil, Band 1): Die romanischen Länder: Die Wandteppiche und ihre Manufakturen in Frankreich, Italien, Spanien und Portugal — Leipzig, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.16360#0275
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Aubusson

Quijötes" nach verschiedenen Kartons, die englischen Jagden, die prächtigen „Götter
liebschaften" (Abb. 304) usw. verwiesen.

Ganz aus dem üblichen Rahmen fallen die Behänge im Rathause zu Chälons sur
Marne, aus der Manufaktur des Jean Roby d. J., die perspektivische Stadtansichten zur
Darstellung bringen.

Reine Porträtwiedergaben, wie z. B. die Ahnenbilder, die gelegentlich der Inventar-
aufnahme des Schlosses Föneion (nach dem Tode des Besitzers Pons de Salignac) 1663
erwähnt werden — «diverses pieces de tapisserie ä personnages fort antiques, ra-
pides en quelques endroits, laquelle tapisserie est tendue et pres du plancher et sur
icelle tapisserie autour de ladicte salle il y a trente trois portraits ä mi-corps repre-
sentants des illustres, entre lesquels il y en a deux, l'un reprösentant feu Bertrand de
Salignac, ambassadeur, et feu Jean de Salignac" (46) —, oder die gewirkten Bildnisse
des 18. Säkulums von Mitgliedern des königlichen Hauses oder hervorragender Persönlich-
keiten — die Auktion Mme. C. Lelong (Paris 11./1S. Mai 1903) brachte u. a. das von
Blumen und Ranken gefaßte Porträt des „Abb6 de Lorie, comte et doyen du noble
chapitre de Briovde" (H. 90 cm, L. 1,45 m) — sind verhältnismäßig selten.

Die Aubussonmöbel zählen nach Tausenden. Die Grundsätze der Dekoration decken
sich voll und ganz mit den Methoden der Manufaktur Beauvais, mit deren Erzeug-
nissen sie in der Güte der Ausführung vielfach wetteifern und nicht selten verwech-
selt werden. Einzelheiten führen zu weit.

Entsprechend der Einstellung des Stoffes blieben die gewirkten und geknüpften
Fuß teppiche unberücksichtigt. Die Berliner Kunsthandlung Fritz Gurlitt stellte mir
liebenswürdigerweise eine Anzahl vorzüglicher Abbildungen zur Verfügung (Abb.
308, 309).

Göbel, Wandteppiche II.

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