Avignon. Perpignan
A v i g n o n, Perpignan.
1430 übersiedelt Jan Hosemaat aus Tournai nach dem päpstlichen Avignon, um im
Dienste des Erzbischofs von Narbonne eine umfangreiche Folge — durch Vögel und
Vierfüßer belebter Verdüren(Garten)-Grund — zur Durchführung zu bringen. Müntz
wiederholt in (,Les Ärts ä la cour des papes pendant le XV6 et le XVI6 siecle" (Bd. II)
dankenswerterweise den vollständigen lateinischen Text des Vertrages vom 20. Juni
1430. Das Atelier Ilosemants ist augenscheinlich nur von kurzem Bestände. Die Stadt
hatte seit Wiederherstellung des römischen Papsttums (1417) ihre Bedeutung zum er-
heblichen Teile eingebüßt. Es ist kaum anzunehmen, daß die päpstlichen Legaten, um
ihrem Repräsentationsbedürfnis zu genügen, dauernd einen Bildwirker beschäftigten.
Wie in so vielen französischen Orten unterhalten auch in Avignon im 17. Säkulum
die Wirkerhändler von Aubusson kleinere Depots. 1671 verstirbt Jacques de Clara-
vaux, einer der angesehensten Tapissiers der Marche in der alten Stadt. Die Nach-
laßregelung nennt eine Reihe interessanter Folgen, von denen jedoch keine in Avignon
erzeugt sein dürfte.
Ein dauernder Atelierbetrieb scheint in Perpignan nicht bestanden zu haben. Jules
Guiffrey erwähnt einen Wirker le Fort, der sich unter dem 26. September 1411 gegen-
über dem Seigneur du Rousillon zur Anlieferung eines Teppichs mit dem Bilde der
heiligen Katharina verpflichtet. Es handelte sich augenscheinlich um einen der vielen
herumziehenden flämischen oder Pariser Wirker, die auf den Sitzen des Adels und
in volksreichen Städten mühsam ihr Leben fristeten.
349
A v i g n o n, Perpignan.
1430 übersiedelt Jan Hosemaat aus Tournai nach dem päpstlichen Avignon, um im
Dienste des Erzbischofs von Narbonne eine umfangreiche Folge — durch Vögel und
Vierfüßer belebter Verdüren(Garten)-Grund — zur Durchführung zu bringen. Müntz
wiederholt in (,Les Ärts ä la cour des papes pendant le XV6 et le XVI6 siecle" (Bd. II)
dankenswerterweise den vollständigen lateinischen Text des Vertrages vom 20. Juni
1430. Das Atelier Ilosemants ist augenscheinlich nur von kurzem Bestände. Die Stadt
hatte seit Wiederherstellung des römischen Papsttums (1417) ihre Bedeutung zum er-
heblichen Teile eingebüßt. Es ist kaum anzunehmen, daß die päpstlichen Legaten, um
ihrem Repräsentationsbedürfnis zu genügen, dauernd einen Bildwirker beschäftigten.
Wie in so vielen französischen Orten unterhalten auch in Avignon im 17. Säkulum
die Wirkerhändler von Aubusson kleinere Depots. 1671 verstirbt Jacques de Clara-
vaux, einer der angesehensten Tapissiers der Marche in der alten Stadt. Die Nach-
laßregelung nennt eine Reihe interessanter Folgen, von denen jedoch keine in Avignon
erzeugt sein dürfte.
Ein dauernder Atelierbetrieb scheint in Perpignan nicht bestanden zu haben. Jules
Guiffrey erwähnt einen Wirker le Fort, der sich unter dem 26. September 1411 gegen-
über dem Seigneur du Rousillon zur Anlieferung eines Teppichs mit dem Bilde der
heiligen Katharina verpflichtet. Es handelte sich augenscheinlich um einen der vielen
herumziehenden flämischen oder Pariser Wirker, die auf den Sitzen des Adels und
in volksreichen Städten mühsam ihr Leben fristeten.
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