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https://doi.org/10.11588/diglit.62337#0192
Deutschlands Kunstschätze. 131
!Hof geleitete, hier sie eine Kutsche besteigen ließ und mit den Soldaten, dem Fuhrwerke folgend,!
!unter den Segenswünschen seiner Freunde den Schloßhof verließ und sofort den Weg nach seinemI
ritterlichen Schlosse einschlug. Wir dürfen nicht vergessen, daß die Herzogin von Maine kühn ge-
nug war, ihre kleine Spanierin zu begleiten.
St. Simon trat an demselben Abend, da er nicht so viel Geld bei sich führte, um ein Pferd
zu kaufen, welches ihm der Herzog verweigerte, zu Fuß den Weg nach Versailles an, ewige Rache
seinen Feinden schwörend. Als er dort endlich anlangte, war La Feuillade bereits mit Donna
Iosita verheirathet und auf der Flucht nach Spanien.
La Feuillade, der Marschall, war bekanntlich Ludwig's besonderer Liebling gewesen. Auch
seinem Neffen hatte er eine glänzende Carriäre bestimmt. Desto zorniger war er über diese aus-
gezeichnete Jntrigue. Es fehlte wenig, so hätte er dem Herzog von Maine eine Ohrfeige gegeben
als dieser wieder vor ihm zu erscheinen wagte. Die Herzogin durfte eben so wenig am Hof
erscheinen, als die Gräfin de Noailles, und S. Simon arbeitete eifrig, um seine Feinde vollends
zu verderben, wie denn Le Tellier in die Bastille gesteckt wurde.
Aber Louison drang dennoch zur Maintenon bei Nachtzeit und wußte der Geschichte ihre
wahre Gestalt zu geben, vielleicht nur mit Ausnahme der Seinereise. Madame Maintenon,
keineswegs eine Freundin St. Simon's, lachte herzlich ... und am andern Morgen kam Le Tellier,
auf St. Simon fürchterlich schimpfend und fluchend, wieder auf dem Schloßhose zu Versailles an,
um sogleich die Wache als commandirender Officier zu beziehen. Louison erhielt Verzeihung, die
Herzogin von Maine kam wieder an den Hof und La Feuillade ward zurückgerufen. Nur St. Simon
ging ab, als Gherardi, fein furchtbares dramatisches Pasquill gegen ihn losgelassen Hatte.
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!Hof geleitete, hier sie eine Kutsche besteigen ließ und mit den Soldaten, dem Fuhrwerke folgend,!
!unter den Segenswünschen seiner Freunde den Schloßhof verließ und sofort den Weg nach seinemI
ritterlichen Schlosse einschlug. Wir dürfen nicht vergessen, daß die Herzogin von Maine kühn ge-
nug war, ihre kleine Spanierin zu begleiten.
St. Simon trat an demselben Abend, da er nicht so viel Geld bei sich führte, um ein Pferd
zu kaufen, welches ihm der Herzog verweigerte, zu Fuß den Weg nach Versailles an, ewige Rache
seinen Feinden schwörend. Als er dort endlich anlangte, war La Feuillade bereits mit Donna
Iosita verheirathet und auf der Flucht nach Spanien.
La Feuillade, der Marschall, war bekanntlich Ludwig's besonderer Liebling gewesen. Auch
seinem Neffen hatte er eine glänzende Carriäre bestimmt. Desto zorniger war er über diese aus-
gezeichnete Jntrigue. Es fehlte wenig, so hätte er dem Herzog von Maine eine Ohrfeige gegeben
als dieser wieder vor ihm zu erscheinen wagte. Die Herzogin durfte eben so wenig am Hof
erscheinen, als die Gräfin de Noailles, und S. Simon arbeitete eifrig, um seine Feinde vollends
zu verderben, wie denn Le Tellier in die Bastille gesteckt wurde.
Aber Louison drang dennoch zur Maintenon bei Nachtzeit und wußte der Geschichte ihre
wahre Gestalt zu geben, vielleicht nur mit Ausnahme der Seinereise. Madame Maintenon,
keineswegs eine Freundin St. Simon's, lachte herzlich ... und am andern Morgen kam Le Tellier,
auf St. Simon fürchterlich schimpfend und fluchend, wieder auf dem Schloßhose zu Versailles an,
um sogleich die Wache als commandirender Officier zu beziehen. Louison erhielt Verzeihung, die
Herzogin von Maine kam wieder an den Hof und La Feuillade ward zurückgerufen. Nur St. Simon
ging ab, als Gherardi, fein furchtbares dramatisches Pasquill gegen ihn losgelassen Hatte.
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