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Grimm, Herman; Grimm, Herman [Editor]
Fragmente (Band 1,1) — Berlin, Stuttgart: Spemann, 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.47241#0145
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121

Drei Aktenstücke liegen vor. Erstens der Entwurf für
den Illssaurrm liuZuas Igchnms von Martin Hertz. Sodann
die Begutachtung dieser Schrift von der Königlich Preußischen
Akademie der Wissenschaften'). Endlich der Bericht Wölfs-
lins, worin wir das Ergebniß der Berathungen finden, welches
Delegirte der fünf deutschen Akademien nnd gelehrten Ge-
sellschaften vereinbarten, die sich zur Bildung einer gemein-
samen Kommission für Herstellung des lateinischen Wörter-
buches verbunden habens. Der Inhalt aller drei ist geeig-
net, zum Verständnisse dessen, was auch das neuanzufertigende
deutsche Wörterbuch enthalten soll, beizutragen. Dies der
Grund, weshalb ich ihren Inhalt angebe.
Martin Hertz beginnt:
„Die Frage: „Was ist eines Wörterbuches Zweck?"
beantwortet Jacob Grimm in der Einleitung zum ersten
Theile des deutschen Wörterbuches dahin: Es soll ein Heilig-
thum der Sprache gründen, ihren ganzen Schatz bewahren.
Allen zu ihm den Eingang offen halten". Demgemäß, fährt
Hertz fort, soll bei dem lateinischen Wörterbuch die „gesummte
Cultur der Römer uud aller ihnen unterworfenen
Stämme und Völker" in Betracht kommen. Es soll ein
„Bild des gesummten lateinischen Sprachschatzes und seiner
geschichtlichen Entwickelung darbieten". Es soll auch das
„Vulgär- und Spätlatein nicht ausgeschlossen bleiben". Allein
es sei, fährt Hertz fort, „eine gewisse Zeitgrenze" festzusetzen.
Für diese Grenze werden geographisch verschiedene Momente

') Beide Stücke von dieser selbst (Sitzungsberichte XXXV. 1891)
herausgegeben.
2) Archiv für lateinische Lexikographie, achter Jahrgang, Heft 4,
S. 621 ff.
 
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