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Grimm, Herman; Grimm, Herman [Hrsg.]
Fragmente (Band 1,1) — Berlin, Stuttgart: Spemann, 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.47241#0350
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Ada Negri.

Eben erschienen ist bei Alexander Duncker in Berlin ein
schmales Buch von 126 Seiten: „Schicksal (l'o.taUtä)", Ge-
dichte von Ada Negri, ins Deutsche übertragen von Hedwig
Jahn. Der eigentliche Sinn des Wortes wäre hier: Das
Ringen mit dem Schicksal, denn Schicksal allein hat zu
sehr den Sinn des Unterliegens, während Ada Negri mit
dem Schicksal im Kampfe lag und es — dürfen wir jetzt
wohl denken — bezwungen hat. Der Vorrede zufolge sind
diese Verse die Gedankenströme, die der Seele eines jungen
Mädchens entsprangen, das in tiefer Verborgenheit die Stelle
eines Bauernkinder das A-B-C lehrenden Schulmeisters in
einem kleinen lombardischen Neste, nicht weit von Lodi ge-
legen, inne hatte. Jahre hindurch sind Ada Negri's Gedichte
einzeln in einer bestimmten Zeitung erschienen, bis die öffent-
liche Aufmerksamkeit sich ihnen immer dringender zuwandte.
Nun trägt das mir vorliegende Bändchen von 1893 bereits
die Bezeichnung: Vierte Auflage.
Man darf, von mir redend, wohl als etwas Auffallen-
des bezeichnen, daß Jemand, dem so viele Jahre hindurch in
ununterbrochener Zufuhr Gedrucktes jeder Art unter die
Augen kommt, im höchsten Grade erstaunt über ein paar
 
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