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IVr Caul u> Alexander: Stimmen über Jerusalem.

Hingen, ihrer Hoffnungen und ihrer Begeisterung, und was die
apostolische Zeit unter Aposteln und Bischöfen der Beschneidung
versteht, ist beiden Herren nicht klar geworden. So heisst es bei
M' Caul: Sollte unter Gottes Segen in Jerusalem eine Juden-
kirche erstehen, und eine Kirche und ein Bisthum der Be-
sch n e i d n ng auf die Bauer wieder hergestellt werden,
so würde es jedenfalls die Rechte oder Pflichten des griechischen
Patriarchen, dessen Bisthum heidnisch ist, eben so wenig beein-
trächtigen, als das Apostelamt des heil. Petrus in das des Predi-
gers der Heiden eingriff.“ Ferner: „Auf das neue, der Gnade
Gottes wiedergegebene Jerusalem schauten die ersten Christen hin,
als auf die Stätte der glorreichen Herrschaft Christi, und das ist
annoch die Hoffnung Vieler, welche den unzweideutigen Er-
klärungen des Wortes Gottes vertrauen;--sie sind überzeugt,
dass, bis die Juden zurückgerufen und Jerusalem verherrlichet
werde, Finsterniss das Erdreich bedecket und Dunkel die Völker.“
Ferner, anknüpfend an Jes. 52, 10: „Zur Zeit der durch Cyrus
gewährten Erlösung entblösste der Herr seinen heiligen Arm nicht
vor den Augen aller Heiden, in dieser Befreiung lag nichts Wun-
derbares, und von jener Stunde an bis jetzt ist es niemals wahr
geworden, dass aller Welt Ende das Heil unseres Gottes gesehen.
Die Weissagung (des Jesaia) muss sich daher auf jene glorreiche
Periode der Zukunft erstrecken, wo die Bekehrung der Well aus
der Wiederherstellung Jerusalems erfolgen soll. Denn dass dahin
der WTille und Vorsatz Gottes laute, dies zu glauben, er-
scheint mit den Erklärungen der Schrift im vollsten
Einklänge. Die Propheten weisen alle auf Jerusalem hin, als
die Hoffnung der Völker, und der heil. Paulus erklärt ausdrück-
lich, dass die Aufnahme der Juden für die übrige Welt so viel
als Leben von den Todten seyn werde. Eben so gewiss aber ist
es auch, dass ihre Bekehrung zum Glauben an Christum und ihre
Wiedereinsetzung auf Zion durch menschliche Vermittelung be-
werkstelligt vm’den muss.“ Der Bischof Alexander aber lässt sich
unter Anderem also vernehmen: „Obwohl Jerusalem niedergetre-
ten worden und noch immer niedergetreten wird von den Heiden,
so wissen wir doch, dass es nur auf eine Weile geschehen sollte,
bis dass die Zeit der Heiden erfüllet werde; und wenn wir auch
den Zeitpunkt nicht zu bestimmen vermögen, der in diesem letz-
teren Ausdruck gemeint ist, so können wir doch nicht verkennen,
dass heutigen Tages starke Anzeichen davon vorhanden sind, dass
 
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