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754 F. v. Raumer: England.
sachc jenes mächtigen Einganges, den in eben dieser Kirche der lernii
Katholicismus findet. rf
Dass das eigentliche Studium der Theologie, die freie theo- jgsti
logische Wissenschaft in der englischen Kirche auf sehr enge den
Grenzen beschränkt ist, und ein todter Formalismus — die engli- ürcbl
sehen Geistlichen sind ja mehr Priester, Leiter einer buchstäblich ßesch
vorgeschriebenen Liturgie als freie Verkündiger des göttlichen m$
Worts — an ihrer Steile sich findet, ist bekannt. Bemerkenswerth gc|wi
ist die von Herrn v. Raumer (III. 307.) aus einem Buche eines ]jc|er
Engländers Beverly mitgetheilte engherzige Aeusserung über das
hallische Verzeichniss der theologischen Vorlesungen. Durch eine ^re
solche Menge von Vorlesungen sich hindurch zu finden, um als |M
Lehrer des Evangeliums auftreten zu können, kommt dem engli- |je
sehen Geistlichen viel zu lang und beschwerlich vor, und er bricht
darob in lange Klagen und jammernde Ausrufungen aus. Wie jfi(]ei
viel würdiger und gediegener erscheinen dagegen jene englischen S(r|j
Presbyterianer, deren theologische Bildungsanstalt zu Manchester, g
vor zwei Jahren königliche Bestätigung erhalten hat, und deren T ßa
theologische Lehrer in ihren dem Ref. vorliegenden Antrittsreden ,jerge
vom Oktober 1840 den jungen presbyterianischen Theologen zu S0Dg
ihrer vollkommneren Ausbildung den Besuch deutscher Universi- g
täten so viel als möglich an das Herz legten! \ ij^j
Sehr lesenswerth sind noch die Mittheilungen aus den Paria- jgj,
mentsverhandlungen über die Kirchensteuern (III. 265.) und noch ^
mehr im 24. Briefe (III. 276 ff.) über die schottische Kirche und ^
die in derselben bei Gelegenheit des Präsentationsrechtes ausge- ^ ,
brochenen Streitigkeiten, welche zu gewaltsamer Vertreibung meh- ^
rerer Geistlichen geführt haben. Doch müssen wir hierüber, um
nicht zu weitläuftig zu werden, die Leser auf das Buch selbst ^
verweisen; indess können wir nicht umhin, die Aeusserung eines ^
Schotten, Hope, veranlasst durch diese Streitigkeiten, zu wieder- ^
holen, und zwar wegen ihrer allgemeinen Wahrheit. Hope sagt:
Die mildesten und achtbarsten Personen werden in schwere Irr- ^
thümer und unduldsame Ansichten bineingeführt, sobald sie Fra- ^
gen über kirchliche Polizei in Fragen religiösen Glaubens hinauf- ^
heben und verwandeln. Wenn man religiöse Heiligung und bib- ^
lische Bestätigung nicht blos für die leitenden Grundsätze der j ^
verschiedenen Religionssysteme, sondern auch für die kleineren j
Einzelheiten verlangt und aufstellt, so kommt man nothweudig
zur äussersten Unduldsamkeit gegen alle Abweichungen der Be- u^.
 
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