Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
m

Kurze Anzeigen.

erfassende, deren Vorzüge wie deren Mängel ohne Ueherireibung aüf
der einen wie auf der anderen Seite, mit Ruhe und Würde, aber doch
mit aller Wärme, die den Leser anregt und wohlthuend erquickt, schil*
dernde Einleitung ganz besonders empfehlen, und zweifeln nicht, das&
sie hei dem Gebrauch sich eben so nützlich und erspriesslich bewähren
werde, wie diess bei den ähnlichen Einleitungen, welche der Verf. sei-
ner Bearbeitungen Ciceronianischer Briefe und Reden zugesellte, der
Fall gewesen ist. Auch die äussere Ausstattung entspricht ganz demf
was man von einer guten Schulausgabe zu erwarten berechtigt ist*

Illustris Moldant dedicati ante nos CCXCI annos memoriam dnniversa«
riarn d* XIV Septembris pie celebrandam rectoris et collegarum
nomine indicit M. Christianus Gottlob Lorenz, professor VL
Praemissa Commentationis de dictatoribus Latin is et Muni~
ci palibus Particula prior. Typis officinae Grimensis 184i. 44 S.
in gr. 4.
Wir erhalten hier den ersten Theil einer umfassenden, mit einer in
der That musterhaften, bis in alle Einzelheiten sich erstreckenden Ge-
nauigkeit ausgearbeiteten Monographie über eine der wichtigsten Erschei-
nungen in römischen Staatslehen, deren Grund und Ursprung hier nach-
gewiesen werden soll, deren Fortgang, deren Wesen und Bedeutung
später, wie wir hoffen, ein zweiter Theil in gleich umfassender Darstel-
lung schildern wird. Um den Grund der römischen Dictatur zu er-
kennen, auf welche der Verf. mit Cap. III. zu reden kommt, ist in den
beiden vorausgehenden Capp., welche den grösseren Theil des Ganzen
(S.5—39) füllen, eine äusserst sorgfältige und reichhaltige Untersuchung
vorausgeschickt, welche zuerst über das Königthnm^ als die älteste in
Latium vorkommende Regierung6form, und dann über die nach dem
Sturze des Königthums in Latium eingeführte Dictatur in völlig er-
schöpfender Weise sich verbreitet, und, was die Gründlichkeit der Behand-
lung, den Aufwand von Gelehrsamkeit, die Umsicht und den unverdros-
sensten Fleiss in der mühevollen Zusammenstellung und Bearbeitung
eines äusserst schwierigen und dunkeln Gegenstandes betrifft, gewiss
Nichts zu wünschen übrig lässt. Dass über einzelne Punkte hei einer
solchen nur unvollkommen und mangelhaft zu unsrer Kenntnis» gelang-
ten Einrichtung einer Zeit, bis zu welcher die geschichtlichen Denkmale
nicht hinaufreichen, immerhin Verschiedenheit der Ansichten herrschen,
wie wir selbige schon hei den Alten selbst finden, kann dem Werthe der
Forschung keinen Abbruch thun^ die hier ganz selbständig geführt, ein
alt-italisches Institut in ein helleres Licht zu setzen bemüht ist, das
vielleicht auch für andere Theile unserer Kunde der vorrömischen Pe-
riode Italiens erspriesslich und nützlich werden kann.

(Der Schluss folgt!
 
Annotationen