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54. HEIDELBERGER 1842,
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Poiällei: Lehrbuch der Physik und Meteorologie, deutsch
bearbeitet von Müller■«
CB eschlussj
Was die Form des Vortrags oder der Darstellung' in solchen
Werken betrifft, so ist dieselbe begreiflich je nach dem Gesichts-
punkt, von welchem der Verf. ausgeht, verschieden. Im Allge-
meinen wird man wohl zweierlei Richtungen dabei unterscheiden
können, entweder beabsichtiget man einem gebildeten, aber nicht
gerade mit der mathematischen Zeichensprache besonders vertrau-
ten Publikum die Lehren der Physik mitzutheilen, oder man setzt
mathematische Kenntnisse, wenigstens umfassende Kenntnisse der
Elementar-Mathematik voraus, hat also ein Publikum vor Augen,
welches ein tiefer eingehendes Studium der Physik zu machen
beabsichtiget. — Die Bearbeitung der Physik von Pouillet durch
Herrn Müller, die Hef. für eine in Form und Inhalt sehr gelun-
gene Arbeit hält, ist füs das grössere Publikum bestimmt, sie setzt
keine oder doch nur so wenige mathematische Kenntnisse voraus,
als man heut zu Tage mit Recht von jedem Gebildeten erwarten kann,
und schliesst sich überhaupt in dieser Beziehung an die vor zwölf
Jahren erschienenen, mit so vielem Beifall aufgenommenen Vorle-
sungen über Naturlehre von Brandes an.
Herr Müller hat im Wesentlichen die Anordnung des Origi-
nales beibehalten, in der Darstellung des Einzelnen, namentlich in
der Begründung der einzelnen Sätze, weicht er hingegen nicht
selten bedeutend ab; während nämlich in dem Originale sehr häu-
fig die Lehrsätze nur historisch angeführt ohne nähere Begründung
gegeben sind, findet man bei Herrn Müller, meist auf graphische
Darstellung gestützt oder doch durch einfache elementare Be-
trachtungen gewonnen, dieselben entwickelt. Es ist diese Me-
thode zwar auch in andern Lehrbüchern benützt, jedoch, wie Herr
Müller behauptet, in keinem (Ref. möchte hinzufügen, mit Aus-
nahme dor erwähnten Vorlesungen von Brandes) so consequent
XXXV, Jabrg. 6, Doppelheft. gi|
 
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