Nr. 1, HEIDELBERGER 1853.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Geognostische Beschreibung des Siebengebirges am Rhein, Zur Erläu-
terung der im königlichen lithographischen Institut zu Berlin her-
ausgegebenen geognostischen Karte desselben. Von Dr. H. non
Dechen, Königlichem Berghauptmann und Direktor des Rheini-
schen Ober-Berg-Amtes. VI. und 275 S. in 8. Bonn bei Henry
und Cohen. 1852.
Wer kennt nicht das, an Naturschönheiten so reiche, Sieben-
gebirge? Wen erfreuten nicht die durch Höhen und durch Gestalt-
verhältnisse so ausgezeichneten Gruppen seiner Berge? Mächtige
Domen und Glocken ähnliche oder kuppelartige Formen, wechselnd
mit theils gerundeten, theils spitzigen, auch stärker oder geringer
abgestumpften Kegeln. Genussvoller, belehrender werden Wande-
rungen in dem reizenden Gebirge, ist man einigermassen vertraut
mit der Natur der Gesteine, die es zusammensetzen, vermag man
sich Rechenschaft zu geben über deren gegenseitige, allerdings sehr
eigenthümliche Beziehungen, über ihre mulhmassliche Entstehungs-
weise. Mit lebhaftem Vergnügen gedenkt der Berichterstatter jener
Tage, welche er, zu öfter wiederholten Malen, im Siebengebirge zu
verbringen so glücklich gewesen.
Die Karte des Siebengebirges, im lithographischen Institut zu
Berlin', im Maassstabe von der wahren Grösse, nach der
neuen Aufnahme des Terrains, durch den König!. Preuss. Generalstab
herausgegeben, bot Veranlassung zu erneuten Untersuchungen; daraus
ging Dechen’s Werk hervor. Unser Verf., der bereits früher, in
Gemeinschaft mit Oeynhausen, über das Siebengebirge schrieb,
würdigte mit einer — bewährten Fachmännern keineswegs immer eignen
■— fast übergrossen Bescheidenheit anderer geognoslischer Vorar-
beiten. Er gedenkt namentlich der Schriften Horner’s und Zeh-
ler’s. Dechen’s Buch enthält einen Schatz der sorgsamsten und
trefflichsten Beobachtungen; allen Geologen, überhaupt Naturfreunden,
welche das Gebirge in der Zeilfolge besuchen, wurde dadurch der
wesentlichste Dienst geleistet, allein auch Andere denen der Unter-
rhein nicht neu ist, müssen sich dem treffliche Forscher auf’s Dank-
barste verpflichtet fühlen; ihnen bietet sich jetzt Gelegenheit, früher
gefasste Ansichten zu erweitern, zu berichtigen, neue Thatsachen
aufzufassen.
Wir erachten für nolhwendig, unsern Lesern sämmtliche Schluss-
folgerungen mitzutheilen, denen die, in der geologischen Schilderung
des Siebengebirges dargelegten, Thatsachen zuführten; es ergibt sich
daraus die gedrängte Uebersicht einer Reihenfolge von Erscheinun-
gen, welche diese Gegend betroffen haben,
XLVI, Jahrg. 1. Doppelheft, j
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Geognostische Beschreibung des Siebengebirges am Rhein, Zur Erläu-
terung der im königlichen lithographischen Institut zu Berlin her-
ausgegebenen geognostischen Karte desselben. Von Dr. H. non
Dechen, Königlichem Berghauptmann und Direktor des Rheini-
schen Ober-Berg-Amtes. VI. und 275 S. in 8. Bonn bei Henry
und Cohen. 1852.
Wer kennt nicht das, an Naturschönheiten so reiche, Sieben-
gebirge? Wen erfreuten nicht die durch Höhen und durch Gestalt-
verhältnisse so ausgezeichneten Gruppen seiner Berge? Mächtige
Domen und Glocken ähnliche oder kuppelartige Formen, wechselnd
mit theils gerundeten, theils spitzigen, auch stärker oder geringer
abgestumpften Kegeln. Genussvoller, belehrender werden Wande-
rungen in dem reizenden Gebirge, ist man einigermassen vertraut
mit der Natur der Gesteine, die es zusammensetzen, vermag man
sich Rechenschaft zu geben über deren gegenseitige, allerdings sehr
eigenthümliche Beziehungen, über ihre mulhmassliche Entstehungs-
weise. Mit lebhaftem Vergnügen gedenkt der Berichterstatter jener
Tage, welche er, zu öfter wiederholten Malen, im Siebengebirge zu
verbringen so glücklich gewesen.
Die Karte des Siebengebirges, im lithographischen Institut zu
Berlin', im Maassstabe von der wahren Grösse, nach der
neuen Aufnahme des Terrains, durch den König!. Preuss. Generalstab
herausgegeben, bot Veranlassung zu erneuten Untersuchungen; daraus
ging Dechen’s Werk hervor. Unser Verf., der bereits früher, in
Gemeinschaft mit Oeynhausen, über das Siebengebirge schrieb,
würdigte mit einer — bewährten Fachmännern keineswegs immer eignen
■— fast übergrossen Bescheidenheit anderer geognoslischer Vorar-
beiten. Er gedenkt namentlich der Schriften Horner’s und Zeh-
ler’s. Dechen’s Buch enthält einen Schatz der sorgsamsten und
trefflichsten Beobachtungen; allen Geologen, überhaupt Naturfreunden,
welche das Gebirge in der Zeilfolge besuchen, wurde dadurch der
wesentlichste Dienst geleistet, allein auch Andere denen der Unter-
rhein nicht neu ist, müssen sich dem treffliche Forscher auf’s Dank-
barste verpflichtet fühlen; ihnen bietet sich jetzt Gelegenheit, früher
gefasste Ansichten zu erweitern, zu berichtigen, neue Thatsachen
aufzufassen.
Wir erachten für nolhwendig, unsern Lesern sämmtliche Schluss-
folgerungen mitzutheilen, denen die, in der geologischen Schilderung
des Siebengebirges dargelegten, Thatsachen zuführten; es ergibt sich
daraus die gedrängte Uebersicht einer Reihenfolge von Erscheinun-
gen, welche diese Gegend betroffen haben,
XLVI, Jahrg. 1. Doppelheft, j