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Ewald: Jahrbücher der biblischen Wissenschaft.
Vorstellungen nicht gänzlich bodenlossondern bloss „grundver-
kehrl“, und hie und da ist ihm sogar das Verdienst nicht abzu-
streiten dem Hrn. Prof. Ewald, freilich ohne dass Dieser es wusste, das
Wasser gereicht zu haben. Wenn aber ein de Wette „nicht blind
„gegen Eichhorns Fehler ist“ , wie sehr er auch „seine Verdienste
„schätze“, und dies mit würdevoller Offenheit und im echtchristli-
chen Geiste ausspricht.· so ist dies eine ganz andere Sache; denn
er gibt dem Geschiedenen in solchen Worten „einen schänden-
de n Fu s s tri 11 “ , er begeht in einer solchen „schillernden und
zähnefletschenden rede“ eine „bosheil“ sondergleichen, welche
Ilr. Prof. Ewald ihm deshalb auch unmöglich hingehen lassen kann,
und die ihm selber allerdings, was die Anerkennung fremder Ver-
dienste anbetrifft, kein Mensch je zum Vorwurf machen wird.
So viel von der Einleitung, insoferne sie uns mit der Noth-
wendigkeit, dem Plane und dem Zwecke der Jahrbücher des Herrn
Prof. Ewald bekannt macht. Nur ein oder zwei Punkte bleiben
noch in ihr zu berühren übrig. „Es versteht sich“, bemerkt zwar
zuvörderst der Verf. I. S. 24, „dass der ausdruck Biblische Wis-
senschaft hier in seinem weitesten sinne genommen wird“; doch
versichert er auch, da er im ersten Jahrgänge eine Abhand-
lung über eine phönikische Inschrift „wegen der sehr nahen ver-
„wandschaft der Phönikischen mit der Hebräischen Sprachwissen-
schaft“ aufgenommen halte, dass dies nur „ausnahmsweise“
geschehen sei, und der Inhalt der Jahrbücher sich „immer streng
an Biblische gegenstände halten werde.“ Und wer wollte
in die Versicherungen eines Ewald Zweifel setzen? Auf sein blos-
ses Wort hin müssen wir also schon glauben, dass Männer wie
Karl V., Cromwell und Bonaparte, könig Ernst August, Louis Phi-
lippe und Napoleon II., der „Turiner könig“ und die letzte Fürstin
von Nassau-Usingen, graf Brandenburg und lord Palmerston, Man-
teuffel und Radowitz, Pizarro und Voltaire, und was weiss ich wer
nicht noch von Engländern und Franzosen, Spaniern und Italern,
vermischt mit den „dummen Deutschen“ QI. S. 77J, die er seinen
Lesern vorführt, Alle um „Biblische Wissenschaft“ hochverdiente Theo-
logen sind, deren Leistungen auf jenem Gebiete der Welt bisher
nur verborgen geblieben waren. Dabei redet Hr. Prof. Ewald von
den Goldstücken Perus und den Tollheiten, weiche die „bessern
Bestrebungen d. j. 1848 erdrückten“, von dem 30 jährigen Krieg und
Oesterreichs Siegen in Ungarn und Italien, von dem Donner schles-
wig-holsteinischer Geschütze und der Stiftung einer neuen „heiligen
Europäischen Alliance“, von der Berliner Politik der Jahre 1795,
1805, 1809, von der deutschen Flotte, von dem preussischen Kai-
serthuin, von dem Reichstag zu Frankfurt, vom Königlichen Veto,
von Zeitungen und Zeitschriften, und gar von dem Gebrauche, den
er, Heinrich Ewald, Professor der Goltesgelahrtheit, von —· den
„wischen“ seiner Gegner macht. Man muss gestehen und sollte
nach Gebühr anerkennen, dass die „Biblische Wissenschaft“ dem Hrn.
Ewald: Jahrbücher der biblischen Wissenschaft.
Vorstellungen nicht gänzlich bodenlossondern bloss „grundver-
kehrl“, und hie und da ist ihm sogar das Verdienst nicht abzu-
streiten dem Hrn. Prof. Ewald, freilich ohne dass Dieser es wusste, das
Wasser gereicht zu haben. Wenn aber ein de Wette „nicht blind
„gegen Eichhorns Fehler ist“ , wie sehr er auch „seine Verdienste
„schätze“, und dies mit würdevoller Offenheit und im echtchristli-
chen Geiste ausspricht.· so ist dies eine ganz andere Sache; denn
er gibt dem Geschiedenen in solchen Worten „einen schänden-
de n Fu s s tri 11 “ , er begeht in einer solchen „schillernden und
zähnefletschenden rede“ eine „bosheil“ sondergleichen, welche
Ilr. Prof. Ewald ihm deshalb auch unmöglich hingehen lassen kann,
und die ihm selber allerdings, was die Anerkennung fremder Ver-
dienste anbetrifft, kein Mensch je zum Vorwurf machen wird.
So viel von der Einleitung, insoferne sie uns mit der Noth-
wendigkeit, dem Plane und dem Zwecke der Jahrbücher des Herrn
Prof. Ewald bekannt macht. Nur ein oder zwei Punkte bleiben
noch in ihr zu berühren übrig. „Es versteht sich“, bemerkt zwar
zuvörderst der Verf. I. S. 24, „dass der ausdruck Biblische Wis-
senschaft hier in seinem weitesten sinne genommen wird“; doch
versichert er auch, da er im ersten Jahrgänge eine Abhand-
lung über eine phönikische Inschrift „wegen der sehr nahen ver-
„wandschaft der Phönikischen mit der Hebräischen Sprachwissen-
schaft“ aufgenommen halte, dass dies nur „ausnahmsweise“
geschehen sei, und der Inhalt der Jahrbücher sich „immer streng
an Biblische gegenstände halten werde.“ Und wer wollte
in die Versicherungen eines Ewald Zweifel setzen? Auf sein blos-
ses Wort hin müssen wir also schon glauben, dass Männer wie
Karl V., Cromwell und Bonaparte, könig Ernst August, Louis Phi-
lippe und Napoleon II., der „Turiner könig“ und die letzte Fürstin
von Nassau-Usingen, graf Brandenburg und lord Palmerston, Man-
teuffel und Radowitz, Pizarro und Voltaire, und was weiss ich wer
nicht noch von Engländern und Franzosen, Spaniern und Italern,
vermischt mit den „dummen Deutschen“ QI. S. 77J, die er seinen
Lesern vorführt, Alle um „Biblische Wissenschaft“ hochverdiente Theo-
logen sind, deren Leistungen auf jenem Gebiete der Welt bisher
nur verborgen geblieben waren. Dabei redet Hr. Prof. Ewald von
den Goldstücken Perus und den Tollheiten, weiche die „bessern
Bestrebungen d. j. 1848 erdrückten“, von dem 30 jährigen Krieg und
Oesterreichs Siegen in Ungarn und Italien, von dem Donner schles-
wig-holsteinischer Geschütze und der Stiftung einer neuen „heiligen
Europäischen Alliance“, von der Berliner Politik der Jahre 1795,
1805, 1809, von der deutschen Flotte, von dem preussischen Kai-
serthuin, von dem Reichstag zu Frankfurt, vom Königlichen Veto,
von Zeitungen und Zeitschriften, und gar von dem Gebrauche, den
er, Heinrich Ewald, Professor der Goltesgelahrtheit, von —· den
„wischen“ seiner Gegner macht. Man muss gestehen und sollte
nach Gebühr anerkennen, dass die „Biblische Wissenschaft“ dem Hrn.