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Nr. 17. HEIDELBERGER 1854.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Beitrag zur Geschichte der Stadt Villingen mit besonderer Beziehung
auf die Wasserbelagerung im Jahr 1634 und die Drangsale, wel-
che die badischen Amtsbezirke Villingen, Donaueschingen, Neustadt,
Triberg, Homberg, Haslach und die würtembergischen Oberämter
Rottweil, Oberndorf, Tuttlingen, Spaichingen, Sulz und Freudenstadt
um diese Zeit zu erdulden hatten. Aus Archiven und andern
Quellen zusammengestellt. 1854. In Commission bei der Hofbuch-
handlung von Ludwig Schmidt in Donaueschingen. XIII u. 96 S. 12.
Wir hätten das vorliegende Werkchen schon um deswillen in
diesen Blättern zur Anzeige zu bringen für unsere Pflicht erachtet,
weil es von einem badischen Forscher herrührt, der zum erslen-
male mit dem Ergebnisse langjähriger Sammlung und Bemühung vor
das Publikum tritt. Wir lernen seinen Namen aus dem Schlüsse
des Vorworts kennen £S. XIII); — es ist N. Schleicher, Lehrer
an der Gewerbschule seiner Vaterstadt, zu deren Geschichte er die-
sen Beitrag gegeben hat.
Es wird aber die kurze Anzeige noch durch den Umstand ge-
rechtfertigt, dass darin eine noch wenig behandelte Episode der
vaterländischen Geschichte: der dreissigjährige Krieg in Schwaben,
mehrfache Aufklärung, Ergänzung und Berichtigung gleichzeitiger
Schriftsteller, wie z. B. der jüngst erst durch Mone (^Quellensaram-
lung zur badischen Landes-Geschichte) bekannt gewordenen Tag-
bücher des Abts Georg Gaisser von St. Georgen, erhalten hat. —
Denn der Verfasser hat nicht nur mit lobenswerter Treue und
Einsicht alle gedruckten gleichzeitigen, oder um weniges nachzeiti-
gen Quellen benützt, sondern auch Gelegenheit gehabt, das reiche
städtische Archiv im Thurme der Münsterkirche zu benützen, mit
dessen Ordnung er von den städtischen Behörden betraut wurde,
die gerade in der neuesten Zeit einen nachahmungswürdigen Eifer
für die Geschichte ihrer Stadt bethätigt haben.
Zu jenen gehörig sind in der Vorrede aufgezählt, die jetzt fast
unzugänglichen und den handschriftlichen Quellen gleich zu schätzen-
den Werke: Ungiert’s Villinganae Probitatis Deo et Imperator!
constanter fidelis ad Lydium probalio etc. Coslanz 1634; Steid-
lin’s Mercurius Villinganus etc. Rottweil 1634 und Lydius Austria-
cus; Sichler’s Mercurius Villinganus redivivus. Rottweil 1684. Äusser
diesen wurde benützt das s. g. Nägelinskreuzbuch, ein Andachtsbuch
das zur Verehrung des Gnadcnbildes „Nägelinskreuz“ eigens ge-
schrieben wurde, in seinen zwei Ausgaben, von denen die erste 1735
von dem Stadtpfarrer Benedikt Schue, die zweite 1780—4790 von
dem Buchbinder Casimir Sartori besorgt wurde.
Unter den letzten nehmen die Briefe der Kaiserlichen Führer:
Markgraf Wilhelm von Baden, Aldringcr, Schauenburg, Ossa, Jo-
XLYII, Jahrg. 2, Doppelheft. 17
 
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