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Brodersen, Kai; Holm-Hadulla, Rainer Matthias [Hrsg.]; Assmann, Jan [Hrsg.]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Hrsg.]
Heidelberger Jahrbücher: Kreativität — Berlin, Heidelberg [u.a.], 44.2000

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https://doi.org/10.11588/diglit.4064#0084
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Kreativitätsförderung im Unternehmen

VON TILMAN SEGLER

A. Kreativität und Wettbewerb als Innovationsmotor

Kreativität führt zu neuen Ideen, aus denen erfolgreiche Verbesserungen und
Neuerungen, sogenannte „Innovationen" erwachsen können. In „Kreativität"
klingt das Schöpferische des Neuen an, während mit „Innovation" das er-
folgreiche Ergebnis eines Erneuerungsprozesses gemeint ist.' Innovationen
verbessern sowohl die internen Strukturen und Prozesse, als auch die exter-
nen Leistungen jeder Unternehmung. Die Folge davon ist eine Steigerung
der Wettbewerbsfähigkeit und eine erhöhte Wertschöpfung. Mehr Wert-
schöpfung heißt, mehr Verteilungsspielraum in Form von Dividenden und
Gratisaktien für die Eigentümer, in Form von Löhnen, Gehältern und Sozial-
ausgaben für die Mitarbeiter und in Form von Steuern für die öffentliche
Hand. Innovation bedeutet aber auch mehr Wert für die Kunden. Denn die
neuen oder verbesserten oder preiswerteren Produkte oder Leistungen bie-
ten aus Sicht der Käufer einen höheren Nutzen als die bisherigen Produkte.
Die neuen Produkte verkaufen sich besser und mit höheren Margen. Die
Folge sind wachsende Marktanteile der innovativen Unternehmen und
schrumpfende Marktanteile bei sich verkürzenden Margen für die weniger
Innovativen. Das Ziel zu überleben und zu wachsen führt zu einem Innova-
tionswettlauf der Unternehmen. Der Ausgang dieses Wettlaufs ist grund-
sätzlich unsicher. Eine Innovation von heute kann morgen bereits veraltet
sein. Die Kreativität ist der Ursprung, aus dem ständig neue Innovationen
geboren werden. Das Zusammenspiel von Kreativität und Wettbewerb treibt
eine Innovationsmaschine an, die einen nicht nachlassenden Strom von In-
novationen freisetzt und auf die Märkte entlässt. Die Innovationen reichen
von kleinen Neuerungen bis hin zu epochalen Entdeckungen. Sie verändern
mit all ihren beabsichtigten Wirkungen und unbeabsichtigten Nebenwir-
kungen, Produktionsprozesse und private Gestaltungsmöglichkeiten, Mobi-

Somraer/Grosser 1996, S. 878.
 
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