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Hermann Engesser
Spezialisten für viele Leser schreiben, publizieren in der Wikipedia viele Le-
ser ihr Wissen (Abb. 1). Eine Qualitätssicherung ist in dieser freien Internet-
Enzyklopädie nur durch den sich selbst organisierenden Prozess der Nutzer
gegeben mit dem Ziel, dass ein Fehler in einem Beitrag irgendwann von ei-
nem Nutzer gefunden wird, der es besser weiß und diesen Beitrag dann ent-
sprechend verändert. Obwohl die Wikipedia trotz des akkumulierten Wissens
viele Lücken enthält und die Integrität einzelner Beiträge nicht von vorn-
herein gesichert ist, scheint sie den schnellen Rhythmen des Internets und
dessen Verästelungen bruchlos angepasst zu sein. Ob sich dies in der Nut-
zung im Verhältnis zu den aus den klassischen Enzyklopädien hervorgegange-
nen multimedialen Online-Enzyklopädien als Vorteil erweisen wird, oder ob
der Nutzer die durch eine Lexikonredaktion gesicherte Qualität einer multi-
medialen Enzyklopädie als bezahlungswürdigen Mehrwert ansieht, ist derzeit
offen.
Enzyklopädie
Wikipedia
Planung
Nach Umfang
gewichtete Stichwortliste
mit Verweissystem
Wiki-Tools
als freies Editiersystem
Erarbeitung
Lexikonredaktion
in Zusammenarbeit
mit Wissenschaftlern
Offene Gemeinschaft
von Internet-Autoren
Qualitätssicherung
Lexikonredaktion
Selbstorganisation
der Autorengemeinschaft
Urheberrecht
Nutzungsrechte
beim Verlag
Lizenz zur freien Nutzung
und Veränderung
Umfang
Begrenzung durch Bandzahl
Keine Begrenzung
Abb. 1. Unterschiede zwischen klassischer Enzyklopädie und Wikipedia
Archivierung des Wissens
Der Erwerb von Wissen setzt dessen Archivierung voraus. Ohne Wissensar-
chivierung würde der Wissenserwerb nicht fortschreiten können; daher sind
auch in dieser Hinsicht Bücher ein ideales Medium. Obwohl auch diese unter-
gehen, sei es durch Brände oder Säurefraß, wurde das in Büchern gespeicher-
te Wissen über Jahrhunderte und Jahrtausende weitgehend erhalten. Bücher
aus säurefreiem Papier oder Pergament überdauern diese Zeiträume fast un-
verändert und geben ihren Inhalt dem Leser jederzeit ohne besondere Zusatz-
geräte Preis. Im Sprachgebrauch der digitalen Welt würde die Definition etwa
so lauten: Ein Buch ist ein Stand-alone-Produkt mit unbeschränktem Zugang.
Hermann Engesser
Spezialisten für viele Leser schreiben, publizieren in der Wikipedia viele Le-
ser ihr Wissen (Abb. 1). Eine Qualitätssicherung ist in dieser freien Internet-
Enzyklopädie nur durch den sich selbst organisierenden Prozess der Nutzer
gegeben mit dem Ziel, dass ein Fehler in einem Beitrag irgendwann von ei-
nem Nutzer gefunden wird, der es besser weiß und diesen Beitrag dann ent-
sprechend verändert. Obwohl die Wikipedia trotz des akkumulierten Wissens
viele Lücken enthält und die Integrität einzelner Beiträge nicht von vorn-
herein gesichert ist, scheint sie den schnellen Rhythmen des Internets und
dessen Verästelungen bruchlos angepasst zu sein. Ob sich dies in der Nut-
zung im Verhältnis zu den aus den klassischen Enzyklopädien hervorgegange-
nen multimedialen Online-Enzyklopädien als Vorteil erweisen wird, oder ob
der Nutzer die durch eine Lexikonredaktion gesicherte Qualität einer multi-
medialen Enzyklopädie als bezahlungswürdigen Mehrwert ansieht, ist derzeit
offen.
Enzyklopädie
Wikipedia
Planung
Nach Umfang
gewichtete Stichwortliste
mit Verweissystem
Wiki-Tools
als freies Editiersystem
Erarbeitung
Lexikonredaktion
in Zusammenarbeit
mit Wissenschaftlern
Offene Gemeinschaft
von Internet-Autoren
Qualitätssicherung
Lexikonredaktion
Selbstorganisation
der Autorengemeinschaft
Urheberrecht
Nutzungsrechte
beim Verlag
Lizenz zur freien Nutzung
und Veränderung
Umfang
Begrenzung durch Bandzahl
Keine Begrenzung
Abb. 1. Unterschiede zwischen klassischer Enzyklopädie und Wikipedia
Archivierung des Wissens
Der Erwerb von Wissen setzt dessen Archivierung voraus. Ohne Wissensar-
chivierung würde der Wissenserwerb nicht fortschreiten können; daher sind
auch in dieser Hinsicht Bücher ein ideales Medium. Obwohl auch diese unter-
gehen, sei es durch Brände oder Säurefraß, wurde das in Büchern gespeicher-
te Wissen über Jahrhunderte und Jahrtausende weitgehend erhalten. Bücher
aus säurefreiem Papier oder Pergament überdauern diese Zeiträume fast un-
verändert und geben ihren Inhalt dem Leser jederzeit ohne besondere Zusatz-
geräte Preis. Im Sprachgebrauch der digitalen Welt würde die Definition etwa
so lauten: Ein Buch ist ein Stand-alone-Produkt mit unbeschränktem Zugang.