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Heidelberger Zeitung — 1862 (Juli bis Dezember)

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Juli
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https://doi.org/10.11588/diglit.2835#0070

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körnllng dcr Früchtc viel beigctragen. Besoil-
ders ergtedtg zeigt sich die Spetz, dtc sett
Jnhren nicht so gut gernlhen. Aber auch
Gerste und Roggen zeichnen sich durch Schwere
der Garben aus. Hätt oic gcgenwärtige
günstige Witterung an, so wird noch >m Laufe
dieser Woche unsere Ernte eingebracht sein.
Die AuSstchtcn auf einc» volten Herbst stnd
an nnserm ganzen Gkbirge sortwährend günstig;
u»r in wenigen niedern Lagen hat bie naßkatte
Witterung »heitweise geschadet und stnd die
Trauben theitweise dnrchbrochrn,. d. t. begin-
nen Beercu abzufattcn. Doch ist die Fülle der
Trauben dieseS Zahr eine so außerordenttiche,
daß, wenn diese lheilweije Erkrankung der Re.
ben nicht weiler greist, wie srtzt "zu hoffen
steht, wir immerhin einem überaus günstigen
Herbsterträgniß entgegeu schen dürfen.

Khr. Ztg.

Darmfladt, N. Juli. Die Sihungen
deS hcssische» LandtagS stnb für de» J»I> durch
den Großherzog sclbst geschlossen worden.

Frankfurt» 17. Jnli. Lon den Aclcn-
stücktn stder die Zollcinigung Oesterreichs und
deS ZollvereinS theilen wir nachstehenden Pr ä>
liminarvertrag mit:

HandelSvetträge mit andern Nationen im gemetnsamen
von Oesterreich einerseitS und ZZ. MM. der König von

Gründsätzen statt. Gleich nach Abschluß^deS geg^enwärttgen
B^evollmächttgten OesterreichS und di?S Zo^vereinS, zur Fcst-

betden contrahirenden Theile erhebt die Einlünste von den

sür»Garne, Gewebe, Papter, Leder, Eisen, GlaS-, Thon-,
Metall- und lurze Waaren tn der Einsuhr und für Hadern

nommen, sondern eS findet deren AbferttgUng auf Begleit-
scheine statt. Die Aemter, welche tn dem etnen Gebtete

Ein Jeder wirke in seinem Kreis, daß die Ein-
hritStdee tmmer mehr erstarke und fich kräftige. DaS
deutsLe große Vaterland lebe hoch!"

Noch lange nach dem Banket saßen da drtnnen
in der Halle die Schützen; während draußen dte
Propfen der Büchsen flogen, knallten hter dte Pfro-
pfen der Ehampagnerflaschen, und weit früher kamen
dtr Büchsen in Ruh, alö drinnen dte Kellner, denn
das Treiben in der Fefthalle soll bts nach 2 Uhr
grdauert und fich schlteßlich dte Schützen mtt Mäd-
chen und Frauen in wirbelndem Tanz gedreht haben.

Noch herrlicher leuchtete gestern d.te Sonne auf
die fröhlichen Festgenoffen herab und bcschten mit
ihren ersten.Strahlen Hunderte von Schwärmern,
dte, sei es nun Mangel an Wohnung, sei es Lirb-
haberei, drn Anbruch des Tags auf der Straße er-
warteten, und mit hellem Jodlen und Iuchzen die
anderen, weniger Festctfrigen, aus dem Schlummer
weckten.

Schon in den ersten Morgenstunden waren die
Stänoe der SchießhaUe mit Schützen diLt besäet
und ohne Aufhören knatterten die Schüffe und flo-
gen die Kugeln nach dem sorgsam gesuchten Ziel.
Auf die Stanvkehrscheiben wurde am meisten ge-

s zur AuS- und Abfertigung von Begleitscheineu ermächtigt
finv, üben diese Befugniß auch in Bcziehuug auf die Aemter

ning bemcsscn, und dort, wo die tnnere Lestcuerung nur
1n etnem Thetl deS GcbtetS besteht, jener Abgade gletch
........

zum Schäden des einen oder deS ündtter/dkr contrahtreoden
Theile, bleibt dtc zwischen denselbea bestchende Zolllinie,
deren Ueberwachung und daS zum gegenscitigen Schutz vcr.
etudarte^ ZoUcattell vom ^19. Felir. 1853 aufrrcht. ^Dte

maßstab festzusctzen. 6) Mittelst der Art. 1, Al. 3 n-
same Bestimmungcn über EifindungSprivilegten. Markcn«

Verhandluugen mit Fraukreich und auch, in so weit fich
die Nolhwcndtgkett unv Räthlichkeit zu denselbrn herauS-
stellr^ sollte,^zu^Vcrhandlunftca^ über einm^HandclS- und

Frankfurt, 18. JuII. Zn der gestriqen
Bundeslagsstßunq gad Hannover eine Erklä-
rung wegen deS Slcmhuder Meer.es gegen
LIppe.Schaumdnrg ab.

D>e Adstimmnng übkr dke Außschnßanträge
wegcn der Evmmjsston für ClvIIproceß vvm
3. b. ergab brre» Annahwr. Prenße» und
einigc andere Staaten ware» bagegen, cestereS
unler Verwahrnng.

Wiesbadea, 16. Juli. Hcute kam in
der erstc» «ammcr der Geseßenlwnrs üder
die Presse zur Berachung u»d Befchlikßung.
Die „Miltelrh. Zlg." bcmerki ütee daS Re<
sullai, „baß stch alle Diejenige» >n sehr an<
genehmcr Lagc befinden werven, welche für
die Retaction emer Zeilung nichl einznstehen
haden.

Berlin, 17. Zuli. Die graction der
Forlfchntis-Parlci bestimmle gestcra zu Depn-
lalions-Mitgliedein nach Frankfnrt dik Ab-
georbnetcn Behrend, Dnncker »nd Lüning,
nachdem SchuIze.Delitzsch, Birchow und Ho-
vcrbeck adgelehnt hatlen; andcre werden stch
anfchließcn. Das iinke Cenlrum bcschiießl henle,
ob es ebcnfallS einc Depntation dorlhin
schlcken will.

Frankreich.

Paris, 16. Juli. Dcr „Lempö« jkigt an,
daß in Folg! der seit längcrer Zeit destehcn-
den Differcnzen zwifchen den Druckereibestycrn
und ihren Gchüifen, gestern und heule eine
große Anzahl dec lehtercn verhaftet worden
sind. Es sei dies um so mehr zu bebauero,
als von den hier bestchenden 83 Druckcreien
bereits 5 t sich mit ihren 'Arbeitern verstän-
digt gehabt hätten. — Man liest in bem
„Mon. bu Pap-de-Dome", daß ein Haus.
eiqenthümer von Eiermoiit Ferrand, der einem
seiner Mielher bcim Einzuge des Kaisers nicht
gestatten wollke, über der gemkinschaftlichen
Eingangsthüre eine Zahne auszlipflanzkil, vurch
eine Ordonnanz des Vicrpräsibettten ves Ei-
viltribunalS dazu gezwungen worden ist.

* Lchützenfcst.

Frankfurt, 17. Zuli. Um 9 Uhr wnede
heule Mvrgen der Schützentag von bem Herzog
von Coburg als Ehrenpräsident mit folgen-
den warnikn Worte» eröffnet:

„Als Ehrenprästdcnt dcö deulschen Schützen-
bundeö begrüße ich Sie, die Neugewahllen.
Alö cs mir zum letzten Male vergönnt war,

schossen und unter den Schützen warcn die Schweizer
und Tyroler voran, dagegen soll auf die Festschetbe
„Deutschland" bis zehn Uhr MorgenS kein Schuß
gethan worden sein.

Die. bis gestern Morgen erlangten Prämien sind
folgende: 1) Feldkehrscheiben: den 14. Iuli, Vor-
mittags. Dir meisten Nummern hat Ioh. Staub
auS Wäderswyl, Zürich. Die zweitmeisten Baum-
garten aus EmmiShofen, Thurgau. Die drttt-
meisten Wüst, Käsehändler aus Basel. Nachmit-
tags: die meisten Iohann Staub (s. o.). Die zweit-
meisten Wüst, Basel. Die drittmeisten Kurattle
aus St. Gallen. Für ben ganzen Tag die meisten
Iohann Staub mtt 12V Punkten, die zweitmeisten
Wüst aus Bascl mit 104Punkten, die drittmeisten !
Hochenegger, Mechaniker aus Wetzikon (Zürich).

2) Standkehrscheiben. Vormittags: Dte metsten
Streiff-Luchfingg, Kaufmann aus Glarus, zweit-
meisten Ioh. Hauser, Landwirth auS RichterSwyl
(Zürich), drittmcisten Hohenegger a. Zürich. Nach-
mtttags: 1. Knuti a. Basel, 2. Aug. Dürer aus
Nürnberg, 3. Hohenrgger a. Innsbruck. Ganzer
Tag: 1. Knuti a. Basel 71 Punkte, 2.Hoheneggrr ,

a. Innsbruck 56 Punkte, 3. Hauser a. RichterSwyl
40 Punkte.

15. Jult. Preisbecher von hrute Vormittag bis
10 Uhr: Otto Hammerer aus AugSburg, Höhn,
Kabrikant und Hauptmann auS Tusis, Hasle aus
Mansdorf, Kanton Zürich, Linben a. Biran (?)
in Bayern, Kunz a.OberheltrrSwyl in St. Gallen.

Außer biesen wurden moch mehrcre Preise ge-
schossen, jedoch noch nicht in Empfang genommen,
ihr Vrrzeichniß folgt später.

Um 12 Uhr fand dte feierliche Ueberreichung des
amcrikanischen Sternenbanners an den deutschen
Schützenbund durch etne Deputation drr Amerikanrr
von ungefähr 30 Personen statt; an ihrer Spitze
dcr Generalconsul, Hr. Murphy. Diesc feicrliche
Ceremonie wurde am Gabentempel abgehalten,
wohin sich zu diesem Zwecke der Vorstand des deut-
schen Schützenbundes, srinen Shrenpräsidenten, den
Herzog Ernst von Eoburg an der Spitze, nrbst
Mitgliedern verschtedrner Lomite's bcgeben hatten.

(Kortsetzung folgt.)
 
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