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J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne) [Hrsg.]
Versteigerung zu Köln / J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne): Collection Bourgeois Frères: Katalog der Kunstsachen und Antiquitäten des VI. bis XIX. Jahrhunderts ; Steinzeug, Majoliken, Terrakotten, Arbeiten in Ton, Fayencen, Porzellan, Glas, Glasmalereien ... ; Versteigerung zu Köln bei J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne), 19. bis 27. Oktober 1904 — Köln, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.16914#0164

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Gefäße und Gegenstände des christlichen Kultus

vorwiegend in edlem Metall.

427 — Reliquiar in Form eines Armes. Silber teilvergoldet. — XV. Jahrh.

Rechter Unterarm in faltigem Gewände. Die Hand, deren Zeige- und Mittel-
finger segnend erhoben, mit einem weiten Handschuh bekleidet. Um den Ring-
finger ein schmaler Reif. Der untere Rand des Gewandes mit breiter vergoldeter
Blattbordüre auf gepunztem Grunde. Der Reliquienraum viereckig vortretender
Rahmen, mit Perlschnüren und Rosetten verziert. Die untere Randleiste ebenfalls
vergoldet. Im Boden Marke: gekröntes M. „„

428 — Reliquiar. Silber. — Rheinland-Westfalen. Mitte des XV. Jahrh.

Der Fuß in Form eines länglichen Sechspasses. Der Schaft reich gegliedert
und mit gravierter Arkadenverzierung. Der Knauf geformt. Der Behälter Berg-
kristall, liegend, sechskantig, gefaßt in einem reichen architektonischen Aufbau.
Die Seitenflächen mit Maßwerkfenstern, vor denen je eine Heiligenfigur, und mit
Fialen. Die Mitte schmückt ein baldachinartiger Turmbau, unter dem der hl. Martin.

Höhe 27,5 cm

429 — Kleiner Reliquienkasten. Silber, mit Vergoldung und Gravierung.—
Portugal. 1539.

Rechteckige Kofferform mit gewölbtem Deckel, an dem profilierter Traghenkel.
Leibung und Deckel sind von einem zierlichen Lilienfries eingefaßt. An den Eck-
kanten des Kastens stark vortretende, reich entwickelte Strebepfeiler. Die Vorder-
wandung zeigt neben dem kastenförmig vortretenden Schlößchen mit langem Riegel
zwei Reliefappliken: links eine Pieta, rechts die Standfigur eines Bischofs. Die da-
hinter liegende Fläche ist wie die Oberseite des Deckels — bei letzterem in durch
starke Rippen getrennten Feldern — reich graviert mit spätgotischen Blattranken.
Die drei anderen Flächen des Kastens zeigen eine fünfreihige große Inschrift in
portugiesischer Sprache mit dem Namen des Stifters und mit der Jahreszahl 1539
graviert. Höhe 6,8, Länge 11,6, Breite 6,5 cm. Slg. Spitzer.
 
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