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568 Duinger Steinzeug des späten 16. und frühen 17. Jh.s: kleine Flaschen,
Apothekenabgabegefäß, Einmach(?)-Topf, große Standbodenflasche mit Schnurösen,
großer zweihenkeliger Krug mit tief liegender Auslaß Öffnung (Einbeck 190).

5. Töpfe, Pfannen, bunte Teller -
Hausbaltskeramik vom 16. bis 19. Jb.

Ljinen Eindruck vom keramischen Geschirr der zweiten Hälfte des 16. und des
frühen 17. Jh.s vermitteln zwei mit Haushaltsabfällen aufgefüllte Gruben. Die ältere
(2. Hälfte 16. Jh.) lag unmittelbar neben dem Benser Tor (Einbeck 158, vgl. 116),
die jüngere (1. Drittel 17. Jh.) auf dem Hintergrundstück Marktplatz 22/24. Das
Keramikspektrum (566-569) unterscheidet sich in Machart und Farbigkeit deutlich
von der Keramik, die vor 1540 in Gebrauch war. Das Kochgeschirr - Grapen mit
Henkel oder Tüllengriff in allen Größen, Dreibeinpfannen und Eettfänger (566) -
ist über rosafarbigem Scherben gelblich, grünlich, orange oder bräunlich glasiert.
Große glasierte Aufrahmschüsseln mit breitem Ausguß sind zahlreich vertreten, ln
Steinzeug blieben sie bis ins 19. Jh. eines der wichtigsten Produkte des Töpferortes
Duingen. Dieser lieferte überwiegend auch das sonstige Steinzeuggeschirr, zumeist
Flaschen und Töpfe unterschiedlicher Größe sowie kleine Apothekengefäße
(Salbentöpfchen) (568).
Auffälligster Gegensatz zur ersten Jahrhunderthälfte ist das zahlreiche Vorkommen
bleiglasierter, mehrfarbiger, mit dem Malhörnchen dekorierter Teller, Schalen und
kleiner Grapen der sogenannten „Weserware“ (567; 569). Diese wurde seit Mitte
(?) des 16. Jh.s in etwa 70-100 am Deister gelegenen Töpfereien des „Pottlandes“
(Volksen, Bad Münder, Altenhagen, Brünninghausen, Dörpe) gefertigt. Die Produktion
 
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