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Heyne, Christian Gottlob ; Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm
Homer nach Antiken gezeichnet — Göttingen, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.857#0027

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23

HOMERS

III.

VERGÖTTERUNG.

Unter diesem Nahmen kennen wir sonst
ein altes Werk im Pallast Colonna, das nicht
so wohl einen grofsen artistischen Werth, als
vielmehr ein gewisses poetisches Verdienst
hat, von mehrern antiquarischen Gelehrten,
und zuletzt von Visconti, erläutert ist *).

Das Gegenwärtige ist einfacher; eine
Zeichnung nach einem silbernen Becher mit
erhabnen Figuren. Er ward in den Pomtin-
schen Sümpfen gefunden, und kam in das
Museo Ercolano zu Portici. Man sieht es für
eine römische Arbeit an; und diefs wohl mit
Rechte. Es ist eben das Werk, von welchem
Winkelmann spricht 2).

Homer, auf einem Adler getragen,
schwingt sich zum Olymp empor; beyde Fi-
guren sind schön gruppirt. Der alte Dichter
ist verschleyert; wie es der Begriff der Apo-
theose, als einer Einweihung für den Olymp,
mit sich brachte; er ist im Nachdenken be-
griffen, und hält sein Volumen, seine Ge-
dichte, in der Linken. Auf anmuthigen Ran-
ken von Lotus sitzen zu beyden Seiten devs
Dichters zwey allegorische Wesen; die eine
ist die Ilias, als eine Virtus, die Kriegs-
tapferkeit; dafs diese, dem Inhalte des Gedieh-
 
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