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Heyne, Christian Gottlob ; Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm
Homer nach Antiken gezeichnet — Göttingen, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.857#0203

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21

IV.

MENELAUS TRÄGT DEN LEICHNAM
DES PATROCLVS WEG.

Die Statue ist bekannt; man hat Kupfer
davon x); aber man vergleiche sie gegen die
Zeichnung, die hier gegeben ist. Erst diese
kann uns zu einer Vorstellung von einem Hel-
denkörper erheben, und in das Gefühl ver-
setzen, das sich demjenigen nähert, welches
die epische Erzählung in uns erwecket; hier
ahnet man das Grandiose, Mächtige, des Hel-
den, der einen entseelten Körper aufhebt,
eines schönen jungen Helden, dessen Kraft
und Leben entflohen ist, und nun, schlaff
und unbeweglich, eine schwere Bürde für
den Tragenden wird; daher die Anstrengung
des Aufhebenden, die Spannung aller Mus-
keln, und derContrast zwischen beyden. Die
Art, den Gefallenen aufzunehmen und zu
halten, die eine schöne Gruppirung macht,
ist sehr vortheilhaft, wenn man sie gegen so
viele andere Vorstellungen von verwundeten
oder getödteten Fechtenden vergleicht 2> Der
Kopf nähert sich dem vorhin, Bl. I, vorge-
stellten; und einer bewährt den andern. Ein
Ausdruck vom Schmerz läfst sich erkennen.

Die Statue stehet zu Florenz auf dem
Platze an der alten Brücke; eine andere ihr
ähnliche, die aber sonst weit nachstehen
 
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