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Heyne, Christian Gottlob ; Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm
Homer nach Antiken gezeichnet — Göttingen, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.857#0193

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II

II.

PARIS WIRD DER HELENA
ZUGEFÜHRT.

Ein schön gedachtes und wohl ausge-
führtes Werk! Helena, denn mit dieser fängt
die Vorstellung an, noch sehr jugendlich,
sitzet schamhaft in sich gekehrt, vor sich nie-
dersehend, mit der rechten Hand das Kinn
unterstützend, indem sie mit der andern das
Gewand fafst; neben ihr sitzt Venus, umfafst
vertraulich mit der Rechten ihre linke Schul-
ter, und zeiget nach dem Fremdling, der
sich ihr nähert; dieser ist der schöne Paris,
den die phrygische Mütze und die Reinbe-
kleidung bezeichnet, als Held, nackt, mit
derChlamyde, welche, oben an der Brust be-
festiget, über den Rücken bis an die Waden
herunter gehet; Amor, als Knabe, geflügelt,
fafst ihn beym Arme, und sucht ihn näher
hinzu zu ziehen. Von der Helena, weiter
nach der rechten Hand auf dem Blatte hin,
stehen drey weibliche jugendliche Figuren,
gegen die ankommenden Fremden gerichtet,
in denen man bald die Musen erkennt; die
zunächst stehende, ist mit dem Arm auf einen
Pfeiler gelehnt, das Gewand über die Schul-
ter gezogen, unter dem Gewand kömmt die
Hand hervor, in welcher sie eine Rolle hält;
diese kann keine andere seyn, als Calliope,
 
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