Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heyne, Christian Gottlob ; Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm
Homer nach Antiken gezeichnet — Göttingen, 1801

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.857#0212

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
29

VI..

AJAX DER DEN ULYSS BESCHÜTZT.

Die Stellung der beyden Figuren hat
etwas Auffallendes, und mufs eines Zeich-
ners Aufmerksamkeit erwecken *)• An dem
Gegenstand der Vorstellung kann man sich
nicht irren; Ulyfs ist kenntlich durch seine
Mütze; er ist verwundet; Ajax deckt ihn mit
seinem Schilde. Ulyfs hatte ihm also die Ver-
bindlichkeit, dafs sein Leben durch Ajax er-
halten war; und der Vorwurf war bitter und
verdient, der ihm nachher im Waffengerichte
vom Ajax gemacht ward, da ihm Ulyfs die
Waffen Achills streitig machen wollte 2). In-
dessen in der Stelle der Iliade, welche die
Erzählung von dem hülfeleistenden Ajax
giebt3), ist von keinem Werfen des Steins
die Rede; welcher in einem ganz andern
Falle erwähnet wird: nähmlich im Gefechte
mit Hectorn, den er mit einem grofsen Steine
verwundete 4).

Diese Sitte der Helden, grofse Steine,
selbst in der Schlacht, zu schleudern, scheint
uns freylich befremdlich; zumahl wenn wir
an jetzige Feldschlachten denken; sie recht-
fertiget sich aber, wenn man bedenkt, daf$,
wenn der Speer geworfeu war, der Held ohne
Waffen da stand; entweder mufste er nun
 
Annotationen