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Heyne, Christian Gottlob ; Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm
Homer nach Antiken gezeichnet — Göttingen, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.857#0121

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25

PJL

DOLON MIT DEM TODE BEDROHET.

Die Vorstellung dieses Blatts nach einem
geschnittnen Carnepl, den Hr. Tischbein
selbst besitzt, grenzt an die vorhergehen-
den. Der unglückliche Dolon, auf die Knie
gesunken, wendet sich vom Ulyfs, dessen
Kniee er umfafst hat, gegen den Diomed, von
welchem er sich mit dem tödtlichen Strei-
che bedroht sieht; sein Gesicht drückt die
Schrecken des Todes fast gräfslich aus. Dio-
med hat auch hier den Fufs auf des Dolons
Knie gestemmt, und holt mit dem Schwert
von der Seite aus. Dolon sucht mit der rech-
ten Hand den Streich abzuwehren. Ulyfs
stehet abgewendet.

Die Bekleidung derbeyden Helden kömmt
mit der auf dem vorigen Steine befindlichen
überein, nur dafs sie beyde hier Schilder
haben; auf dem Schilde von Ulyfs ist ein Me-
dusenkopf; beyde Steine haben also eine auf-
fallende Ähnlichkeit. Ein besonderer Zufall
hat sie zusammen gebracht. Der vorherge-
hende Stein war nur vor einigen Tagen wie-
der zurück gegeben, als ein geringer Mann
zum Hrn. Tischbein ins Haufs kam, und
ihm eine Menge geschnittner Steine zum
Verkauf anbot. Wie erstaunte er, als er einen
 
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