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Heyne, Christian Gottlob ; Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm
Homer nach Antiken gezeichnet — Göttingen, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.857#0053

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gegeben, und Priamus konnte nicht als Krieger
vorgestellt werden und einen Helm tragen.

Kein andrer Verwundete oder Getödtete,
der von einem Alten gerettet würde, findet
sich, meines "Wissens, in der Iliade. Patro-
clus ward auf keinem Wagen weggeführt;
Menelaus und Meriones trugen ihn weg *).

Die Vorstellung wird also aufser der Iliade
zu suchen seyn. Es liefs sich an Achills Tod
und Wegtragung durch den alten Phönix
denken; wenigstens war dieser zugegen,
und führte laute Klagen bey dem Leichnam
Achills 2). Aber der alte Greifs kann schwer-
lich ein andrer als Nestor seyn. Nach Quin-
tus 3) ward Antilochus, sein Sohn, der ihn im
Gefechte retten wollte, unter seinen Augen
von Memnon getödtet; Nestor ruft seinen
zweyten Sohn, Thrasymedes, mit andern Krie-
gern herbey, den Leichnam zu retten, er
selbst vertheidigt ihn, mufs aber dem Mem-
non weichen. Nun ruft er dem Achill4) zu,
welcher herbey eilt und den Memnon erlegt.
Dann bringen die Pylier den Leichnam nach
dem Lager 5). Die Herumstehenden sind also
Pylier; kein Wunder, dafs sie als Nebenfigu-
ren sich einzeln nicht weiter bestimmen las-
sen. Aber der Vater, welcher seines Sohnes
Leichnam auf den Wagen bringen hilft, ist
charakteristisch.

").Il. XVII, 717.

4) V. 387 f-

*) QüINTUS III, 459 f.

5) III, 1.

J) II, 26o f.


 
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