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Heyne, Christian Gottlob ; Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm
Homer nach Antiken gezeichnet — Göttingen, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.857#0117

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für ihn annehmen sollte. Jetzt fragte ihn
Ulyfs aus, über sein Vorhaben, über die
Stelle, wo sich Hector befände, wie das La-
ger bewacht werde, wo die Hülfsvölker ihre
Stelle haben. t)olon giebt von allem treu-
lich Bericht, insonderheit von der Ankunft
der Thracischen Völker; und so glaubt er
seiner Erhaltung gesichert zu seyn. Nun,
endigt er, schickt mich nach eurem Lager,
oder lafst mich an dieser Stelle gebunden,
bis ihr erfahren habt, dafs ich wahr geredet
habe. Aber Diomed giebt ihm die rauhe
Antwort: an sein Leben habe er weiter nicht
zu denken; wollte man ihn schonen, so
würde er ein andermal wieder den Achiven
zu schaden suchen; besser sey es, man mache
jetzt mit seinem Tode allem ein Ende. Unser
Zeitalter würde in einem solchen Falle nach
vernünftigem und bessern Gründen handeln,
oder darnach zu handeln vorgeben; aber jene
Menschen hatten ein anderes Kriegsrecht
und andre Kriegssitten. Ein Geschichtschrei-
ber würde anführen, es sey bedenklich ge-
wesen den Dolon zurück zu lassen, oder
sich bey Näherung des Tages noch länger
aufzuhalten, da noch der Anschlag auf das
Lager der Troer auszuführen war. Dolon,
der vorhin mit Ulyfs sprach und gegen ihn
gerichtet seyn mufste, hatte sich indessen zu
Diomed gewendet, wollte ihn, als ein Schutz-
hender aufs Neue beschwören; aber Dio~
 
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