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Heyne, Christian Gottlob ; Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm
Homer nach Antiken gezeichnet — Göttingen, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.857#0144

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schreibungeil neu entdeckter Inseln, seit An-
sons Fernandesinsel, auf Beschreibungen,
welche an die vom Ulysses entdeckten un-
bekannten Inseln erinnern!

Diese Anmuth der Natur auf beyden In-
seln mildert das ganze Übrige, was von Höh-
len, Riesen und einem Polyphem erzählt
wird. Und bey dieser Erzählung, wie wenig
Kunst wendet der Dichter an! Ein moder-
ner Erzähler würde alles auf das Unerwar-
tete und Überraschende angeleget haben;
Ulyfs wäre an einer fremden Insel gelandet,
in eine Höhle gekommen, sah keinen Men-
schen, fand aber Spuren von Viehzucht;
Milchgeschirre, junge Lämmer und Ziegen;
welche frohe Aussichten, zu einem Hirten-
volk zu gelangen! Der Bewohner erscheint,
aber welcher! Nicht so erzählt Vater Homer.
Ohne durch das Unerwartete überraschen zu
wollen, schickt er das Auffallende sogar vor-
aus, und erläutert es; er, als Erzähler, macht
uns gleich anfangs mit den Bewohnern der
Höhle bekannt: "Wir kamen von da, von der
Lotosinsel aus, in das Land der Cyclopen,
die keine Rechte und keine Gesetze kennen;
sie bewohnen einen Boden ohne Anbau, und
überlassen alles der Natur selbst2); sie haben
keine Volksversammlungen, noch Gerichte;
sondern wohnen in Höhlen; jeder ist Herr
seiner Familie; sonst haben sie keine Gemein-
schaft unter einander." Auch, wie sie in der
 
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