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eine weibliche Haarfrisur charakterisieren Aphro-
dite'» Sohn. Palmcttc Rosette und eine Blätter-
staude füllen den Raum. Eros wendet den Kopf
nach reehtshin zu der Darstellung, die auf der
zweiten Seite der Vase angebracht war und um-
stehend abgebildet ist. Ein Eros, in Schuhen und mit
Armbändern, über der Stirn das Haar hochempor
frisiert"8, kommt eiligst herbeigesprungen bez.
herbeigeflogen und, während er in der gesenkten
Rechten einen Spiegel (sie) hält, zeigt er in der
erhobenen Linken einen Gegenstand, der ebenso
seine wie die Aufmerksamkeit seines Gefährten
in Anspruch nimmt. Niedrige Stele oder Altai-
Hall und Blätterstaude füllen den umgebenden
Raum. Der von Eros in der Linken gehaltene
Gegenstand hat die grösste Aehnlichkeit mit jenem I
'Toilettengefäss', das Leopold Brunn auf zwei
anderen Vasen kürzlich veröffentlicht und wie mir
scheint richtig als 'a.tf/s' gedeutet bat (35. Philo-
logenvers. in Stettin S. 190 ff. Taf. 1. 2). Beide-
mal überreicht dort Eros dasselbe Gefäss einer

Frau zu Gebrauch und Geschenk. Auf dem athe-
nischen Alabastron (Taf. 1 = Berl. VasensammL
no. 2472) senkt die jugendliche Maid verlegen
den Kopf und zeigt fragend auf das Gefäss.
Anders auf der linteritalischen Hydria (Tafel 2):
hier erwartet die Frau, mit der Linken auf eine
Stele sich aufstützend und in der Rechten ein
'discerniculum' (sie) haltend, den geflügelten Gott,
der ihr eilig das Gefäss herbeibringt, während
eine Dienerin mit Tänie oder Gürtel gleichfalls
eilig naht: doch wol Aphrodite Eros und eine
der Chariten? Sicher weist in den Götterkreis
die Louvrevase: Eros zeigt 'Amis' und Spiegel
einem Genossen, dessen ganze Aufmerksamkeit
dies ihm bisher unbekannte Toilettegefäss ebenso
in Anspruch nimmt, wie es dem Träger befremd-
lich und verwunderlich zu sein scheint. So
haben wir hier, um mit einem bekannten Aus-
spruch des jungen Goethe zu sehliessen, 'ein
ganzes Zeughaus wahrhafter antiker Nachtge-
schirrn' vor uns!

II. Vases 'de la
Die meisten Vasenbildcr sind schon publiciert
oder doch wie die meisten Grablekythen be- I
schrieben (vgl. die Beschreibungen bei Pottier j
Lecythes blaues pag. 147 ss). Die Publicationen
finden sich bei Millingen Peint. de Vas. gr. I 1
(vgl. dazu oben S. 40); Elite eeram. II 0; Benn-
dorf Grieeh. SiciL Vaseub. Taf. I und XXXI 1;
Dumont Mon. grecs 1878 pl. II und Vases peints j
pl. 25. 2G; Pottier Lee. blancs pl. I und IV sowie
Mon. grecs 1882/84 pl. III; Rayet Gaz. des beaux
arts II Per. XI (1875 I) p. 303; Rayet Gaz. arch.
VI p. 101 ss. (Donner Annali dell'Inst. 1882 Tav.

1G6) AafinuiStovl o£ Dikaearchi fragmenta ed. Kühr
p. 114 = Müller Geogr. min. I p. 103 § 18: xo 6t Tpi/w/ia
. . . . ttvateieftivov ."t/Qi t//? xoQv<pf/i;- S xaXsZvcu

vtco rüiv ty/wQÜuv XaftTCttdlOV.

Grece propre'.

U 1; 2) und Collignon Mon. grecs 1882/84 p. 23ss;
u. s. w. Zur Gigantenvase aus Milo endlieb, dem
weitaus schönsten und malerischsten Stücke dieser
Abtheiluug, vgl. ausser Ravaisson's Besprechung
und Abbildung Mon. grecs 1875 pl. I und II (-
Wiener Vorlegcbl. Ser. VIII Taf. 7) noch 1. Hall.
Progr. S. 7 f. und Ii. Hall. Progr. S. Uff; feruer
Journ. of hell. Stud. III p. 316; Wieseler Gotting,
gel. Nachr. 1885 p. 119 ff; Maxim. Mayer'»" Gig.
und Tit. S. 355 ff.

Hi7) Der Verfasser bringt für die beiden nicht wie
die anderen Gestalten sofort sicher zu deutenden Figuren
neue Deutungen — ob bessere und richtigere, wage ich
allerdings sehr zu bezweifeln. In der amazonenkiften
Gegnerin des Zeus, welche ich unter Zustimmung Wiese-
ler's für Bris erklärt habe, erkennt Mayer (vgl. dazu Robert
in l'reller's Grieeh. Myth. 1 S. 7(i, 1) vielmehr eine Gegnerin
 
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