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CABINET DES MEDAILLES ET ANTIQUES
DE LA BIBLIOTHEQUE NATIONALE.

Qualitativ völlig gleichwertig ist dem Musee du Louvre die Antikensammlung', welehe sich
in den stillen Räumen des Münzenkabinets auf der grossen Bibliotheque nationale seit der Mitte des
vorigen Jahrhunderts (1741) aufgespeichert bat und immer noch, namentlich durch Schenkungen bez.
Erwerbungen — ich erinnere an die grossa'rtigen Schenkungen des Duc de Luynes 1862 und des
Vicomte Janze 1865 sowie an die Erwerbung der Sammlung des Commandanten Oppermann 1875 —
vermehrt wird. Geschnittene Steine, Terracotten, Gold- und Silbersachen, Bronzen und bemalte
Vasen, zum Theil von seltenster Schönheit, haben sich hier zusammengefunden; nirgends in Paris
kann man ruhiger arbeiten und gesammelter gemessen. Der fleissige umfangreiche Katalog- von
Chabouillet180 ist durch die Mehrung der letzten Jahrzehnte leider unvollständig geworden und in-
folge der neuen Nummerierung sehr schwer nutzbar, ja fast unbrauchbar; die kurze ' description
sommaire des monuments exposes'189 ist längst vergriffen; ein neuer Katalog in Vorbereitung und
Arbeit. Bis dieser erschienen sein wird, mögen die folgenden Bemerkungen, welche theils an Be-
kanntes anknüpfen theils Unbekanntes zugänglich macheu, nicht unbrauchbar sich erweisen.

GESCHNITTI
1 Camee de la Sainte-Chapelle. — Die neuste
Besprechung dieses grössten uns erhaltenen Ca- i
meo's von Wieseler bei Gelegenheit seiner Publi- i
cation des ' Onyxcameo Hawkius' (Nachr. der
Gesellsch. der Wissensch, zu Gotting. 1882 no. 23 |
S. 709ff.)1'10 veranlasste mich, die Darstellung in

188) Catalogue general et raisonne des Camees et
pierres gravees de la bibl. imper. suivi de la descr. des
untres monuments exposes dans le Gab. des medailles et
antiques. Paris 1858. VIII et 634 pagg. 8°.

18!)) Bibliotheque imperiale. Departement des me-
dailles, pierres gravees et antiques. Paris 1807. 102 pag. 8°.
Mit neuer Nummerierung. Mir liegt ein Exemplar vor,
in dem Carl Friederiehs einige wie immer feinsinnige und
treffende Bemerkungen eingetragen.

190) Von dessen antikem Ursprung ich übrigens

NE STEINE.

allen Einzelheiten auf das Genauste zu unter-
suchen; [vgl. jetzt auch die genaue Untersuchung
bei Bernoulli Köm. Ikonogr. II 275 ff]. Ich be-
merke, dass der Scepterträger der oberen Reihe
nach dem Reiter blickt (anders Wieseler S. 716),
welcher seineu Blick ebenso wie die grussende
Rechte nach den drei vor ihm befindlichen Per-
sonen richtet (anders Wieseler S. 716). Das Ge-
sicht des Scepterträgers schien mir ausgesprochene
Aehnlichkeit mit dem Augustus von Primaporta
zu haben (vgl. dazu Wieseler S. 735 f; auch Ber-

nieht so fest überzeugt bin wie sein hochverehrter Heraus-
geber und Erklärer, oder wie Bernoulli Küm. Ikonogr. II
S. 270 ff. und S. 290, 1 es ist.
 
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