Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 73 —

jederseits mit einem ausgebreiteten Flügel ausge-
stattet. Auf dem Kopf ein Schildrand; links da-
von (auf dem betreffenden Flügel) eilt Herakles
nach rechts herbei, fast knieend111*, und berührt
mit der Linken den Schild, während er mit der
Rechten die Keule schwingt; das Löwenfell liegt
auf dem Kopf und ist auf der Brust geknüpft;
Oberkörper und Gesicht sind von vorn gebildet.
Auf dem andern Flügel ist von rechtsher eine
Frau (Athene) herbeigekommen, fast kuieeud, in
langem Chiton mit Ueberwurf, langem Haar und
Haube oder Helm; sie fasst mit der Linken gleich-
falls das Schildrand und schwingt mit der Rechten
ebenfalls eine Keule (oder Schwert); diese Figur
ist iu Kückeuansicht. Die beiden Figuren — Hera-
kles (nach rechts) und Athene (nach links), Keule
bez. Schwert schwingend — wiederholen sich
übrigens in einer zweiten Applike (no. 210 Opper-
mann), nur dass die Frau hier in der Linken den
Schild zwischen Beiden als ihren Schild trägt;
unter beiden Gestalten ein kleines Palmetteu-
ornament. Vgl. dazu die nah verwandte Gruppie-

rung bei Micali Mon. inediti (1844) XXI 5; auch
oben S. 20 no. 03.

30 (no. 302 Opp.). Thierfuss, zu einem Ge-
räth gehörig. — Ueber dem Fuss ist die Be-
kämpfung der vielköpfigen Hydra dargestellt:
Herakles, den linken Fuss auf den Körper des
Unthiers gesetzt, schwingt die Keule mit der
Rechten und hat mit der anderen Hand einen
Hals gepackt. Auf der anderen Seite Jolaos, zur
Seite die Scheide, mit der Rechten das Schwert
schwingend und mit der Linken einen Hals
packend; den linken Fuss hat er gleichfalls hoch
aufgesetzt. Beide Helden werden von Sehlaugen-
köpfen gebissen. Höhe der Figuren ungefähr 0,05;
archaische, etruskische Arbeit. [Vgl. dieselbe Dar-
stellung im Mus. Greg. 01 (71), 8 = Annali delT
Inst. 1806 p. 193,31: wol aus derselben Form].

31 (no. 187 Opp.) Kleine Bronze von leidlicher
Arbeit; Geräthfuss? — Ganymedes, stehend, vom
Adler (in dem Juppiter steckt) gepackt, der zu ihm
herabblickt und emporschweben wird; der Jüngling
blickt zu ihm auf und lest die L. um seinen Hals.

BEMALTE VASEN.

32 (no. 4820). Herrliche grosse Hydria aus
Xola; mit rothen Figuren von flüchtiger Zeich-
uuug; Palmettenstreifeu; Höhe 0,41. Bei der Be-
stattungsfeierlichkeit zerbrochen und mitverbrannt;
die Scherben modern zusammengefügt; die Lücken

welche Herakles im Hesperidengarteu vorstellt
und zwar ausser dem Heros (.Mittelkörper r. Arm
Vordeitheil des Gesichts fehlen) den von der drei-
köpfigen Schlange bewachten Apfelbaum und ur-
sprünglich acht (sie) Hcsperideu zeigte, gehören

theils schwarz ausgefüllt, theils mit rothfigurigen die folgenden zwei Stücke mit Inschriften (ClGr.

Vasenscherben, die nicht zur Vase gehört haben. 8393): 1) Stück mit dem Vorderkopf des Hera-

Dies hat die frühere bisher alleiubekannte und kies, über dem noch zu lesen ist QA\\\rAO d. i. der

benutzte Beschreibung von De Witte (Cat. Durand Rest von 'Joleos'; es gehört also das Gesicht viel-

no. 307 = Cat. Magnoncourt no. 41; vgl. Gerhard mehr einer Darstellung des Jolaos an. Ausserdem

Akad. Abh. I S. 62, 3; Heydemann Hum. Vasen- ist auf diesem Stück noch ein ... ET... vorhanden,

bilder S. 5, 14,/*) übersehen. Niehl zur Hydria, 2) Stück mit dem Obertheil einer flügellosen (sic)1M

19*») Vgl. dazu Curtius 20. Herl. W'inckelmannsfest- 199) Vgl. dazu YVelcker AD. V S. 404, 18; Knapp

Programm 1S09. Nike in VasenmaL S. 33.

10
 
Annotationen