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— 85 —

JULIEN GREAU.

Von dem reichen Kunstbesitz dieses Samm- vor ihm ein Kranich (dessen Kopf und grösster
lers, der Antike wie Renaissance gleichmässig Theil des Halses weggehrochen sind),
umfasst, habe ich die Tanagra-Terracotten nicht j 5 Archaistisches Relief; Höhe 0,36; Breite 0,30;
zu sehen bekommen; die Bronzen, unter denen son aus Athen stammen. — Links steht Thetis,
einzelne Stücke allerersten Ranges gewesen sind, jn Vorderansicht, aber den Kopf nach rechts ge-
sah ich im Musee des arts decoratifs (vgl. jetzt wendet; in den Händen hält sie Lanze und Schild,
Uber sie jetzt Fröhner's Katalog 1885). Ich mache jene in der Rechten, diesen in der Linken; sie
noch auf folgende Marmorstücke seines Besitzes , gleicht einem alten Palladion. Rechts steht He-
besonders aufmerksam: , phaistos, nach links gewendet; der Mantel liegt

1 Griechischer Grabstein mit Inschrift: 20Y- \ shawlartig Uber den Armen; in der gesenkten
2A*N£2N XPYSinilOY. Während die Frau , Linken hat er den Hammer, in der erhobenen
sitzt, liegt der Mann auf der Kline und reicht ihr anderen Hand reicht er der Göttin den Helm,
einen Kranz hin: in der Linken hält er eine Frucht; Beide haben langes Lockenhaar, er eine Tänie
vor ihm ein Dreifuss mit Speisen. Ausserdem l um den Kopf, sie ein schmales (strichartiges)
noch zwei kleine Diener. Die Arbeit ist gering. Band. Vgl. dieselbe heroische Scene auf den

2 Grabstein aus Aegypten; Höhe 0,38; Breite Monumenten bei Overbeck Sagenkr. S. 43211';
0,21. — Auf Stuhl und Fussbank sitzt ein bärtiger Heibig Camp. Wandgem. 1316 ff; Visconti Bull.
Mann, in Chiton und Mantel, mit Stock. Oben municip. di Roma VI p. 142 ss.

CAMILLE

Die schöne Sammlung von Terracotten aus
Griechenland und Kleinasien wurde grade in den
Tagen meines Pariser Aufenthaltes versteigert;
vgl. ausser der stattlichen Publication von Lenor-
mant de Witte U. A. 'Collection Camille Lecuyer'
(mir hier nicht zugänglich) den Auctionskatalog
von Fröhner Paris 1883'-27. Wenn Gerhard diese
Fülle von zierlichen Frauengestalten diese über-
wiegende Zahl von reizenden Genrebildern aus
dem Olymp und auf Erden gesehen hätte, würde
er wol wiederholt haben, was er bei Besprechung
des schönen Telephosspiegels geäussert hat: 'der

*) Der Querstrich nach unten spitz gebrochen.
227) Einzelne Preise der Hatiptstüeke vgl. Gaz. arch.
VIII Ctaronique p. 39 s.

LECUYER.

Kunsterklärer muss bedauern, dass sie ihm mehr
reine Freude der Betrachtung als Anlässe zur
Erhellung verborgener Dunkelheiten gewähren'
(3. Berl. Winckelmannsfestpr. S. 9). Man konnte
sich in der That nicht satt sehen an der Aumuth
' und Schönheit dieser kleinen Kunstwerke, die
mit so wenigen Mitteln eine so hohe Vollendung
erreichen und einen so reinen Kunstgenuss be-
reiten. Nur zu zwei Nummern sei mir je eine
kurze Bemerkung erlaubt:

Catalog no. 119. — Hermes geleitet eine
Jungfrau zum Nachen des Oharon: abgeb. Col-
lection pl. T2; Fröhner pL X; Archäol. Ztg 1885
S. 9. Das zierliche Terracottarelief, welches jetzt
 
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