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Nike [NIKH), die Rechte emporstreckend. Dass
dies Stück nicht zu dem vorhandenen Fussstück
gehört, beweist der Umstand, dass die Nike kei-
nen Mantel trägt, dessen Reste ihr jetziges Fuss-
stttck deutlich zeigt. Die ursprüngliche Figur war
also gleichfalls eine (die achte) Hesperide (und
keine Nike), die wie die übrigen sieben mit Chi-
ton und Mantel ausgestattet war. Ausserdem sind
noch ein Stückchen mit AK (d. 5. HQ]tix[Xt]g) bei I
Herakles und ein anderes mit . . . A (dies steht
grade vor dem obigen ET) bei der modernen Zu-
sammenstellung der Hydria eingefügt; ob diese
beiden Stückchen einst zur Hydria gehört, muss
unentschieden bleiben, wäre aber sehr wol möglich.

55 (no. 4439). Rothfignrige Lekythos mit leid-
licher Zeichnung. — Ein Jüngling (von sehr lang-
gezogenen Körperverhältnissen) streckt beide Hände
vor, die je einen Zweig halten; um den Kopf trägt
er Kranz und lange Tänie, ausserdem um den
rechten Oberarm sowie um das rechte Handgelenk
gleichfalls je eine Tänie. Hinter ihm eine Stele,
an der sein Schild lehnt; oben im freien Raum
ein Zweig und Palästrageräth (Schwamm Oel-
iiasche und Schabeisen). Ohne Zweifel hat der
Jüngling im Waftcnlauf {ojiXitoöqoikZv) gesiegt,
wie der Schild anzeigt: vgl. dazu die Darstellung
Millingen Peint. de vas. 472ü0. Der reiche Tänien-

200) Auf der Rückseite ist zwischen zwei Mantel-
jünglingen eine Stele gemalt mit der Aufschrift Nixa
(Millingen 4S). Früher hielt ich diesen Namen für den-
jenigen des Bestatteten (Comment. philol. in hon. Momm-
seni j). 174, 45). Aber die Vorderseite — Nike kredenzt
dem siegreichen Jüngling, der am linken Arm den Schild,
am rechten Arm Tänie, in der Rechten Lorbeerzweig und
um den Kopf Band trägt — nöthigt doch wol zu der
Deutung, dass die Stele das Ziel bezeichnet, welches der
Hoplitodromos zu erreichen hatte, um zu siegeu? Nach
einer brieflichen Mittheilung von PKnapp wäre dagegen
Nixa hier 'analog der Inschrift Nixa, hijQax).ij<; (Neap.
Vasens. no. 2ü(>S und 2S75; vgl. dazu Jahn Arch. Beiträge
S. 209, 28) zu deuten'. Jedenfalls ist es hier keine Grab-
stele mit Aufschrift.

und Zweigschmuck findet sich auch ausserdem
zB. Arch. Ztg. 1853 Tafel 51, 1 (= Stackelberg
Gräber 12) und 2 (= Tischbein Vases I 57 [52];
Panof ka Griechinnen und Griechen III und BaL.
II 9; Welcker AD. III 17, 2); Taf. 52, 3 (Cabinet
des medailles: Luynes Descr. 45; Schreiber Bilder-
atlas 25, 7); ferner Gerhard AV. 274, 1 und 275:
Archäol. Ztg. 1868 S. 80, 3; Bull. delT Inst. 1871
p. 122; und öfter.

34 (no. 4974). Grosse Schale mit weissgelb
und rother Zeichnung; späte Zeit und grobe aber
sichere und flotte Ausführung. — In der Mitte
des Innern ist ein grosser Frauenkopf (liier sicher
der Aphrodite) gemalt, in Vorderansicht, mit reich
herabwallendem Haar, lorbeerbekränzt, mit Hals-
kette und Ohrbommeln geschmückt. Ringsum im
Randstreifen umschweben den Kopf vier Eroten,
ihn zu frisieren und zu schmücken; alle beschuht
und um Hals oder Brust mit Perlenbändern ge-
ziert. Zwei Eroten, rechts und [links Uber dem
Kopf, sind im Begriff je ein discerniculum in ein
Alabastron zu stecken; der dritte hält eine Tänie
in Händen, der vierte in der Rechten einen
Spiegel.

35 (no. 668 Luynes). Grosse rothfigurige Le-
kythos (Höhe 0,38); Zeichnung leidlich gut; das
Roth ein wenig stumpf. — Auf dem Bauch Zeus
(Höhe 0,175), die Chlamys shawlartig über der
linken Schulter und dem rechten Arm, bekränzt
und das Haar in zwei langen Locken herabfallend,
hält in der Linken das Scepter und schleudert
in der erhobenen Rechten den Blitz. Oben und
unten Mäanderstreifen. Auf dem Hals ist zwischen
Arabesken eine Frau gemalt (Höhe 0,04), in Chi-
ton und Mantel, welche eiligst flieht und um-
blickt; unter dem Mantel streckt sie beide Arme
im Ellenbogen vor. Beide Figuren gehören wol
ursprünglich zu einer Darstellung und sind nur
wegen Raummangels getrennt und zwar der Gott
 
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