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auf den Bauch, die Frau auf den Hals der Le- |
kythos gemalt? Ist diese Vermuthung richtig, so
liahen wir Zeus und Semele zu erkennen: vgl. dazu
Kl. Hall. Frogr. S. 7f.

30 (no. 669 Luynes). Schwarzfigurige Am-
phora (Deckel) mit feiner sauherer Zeichnung;
hier und da weisse und rothbraune Farbe. — \
A. Götterversammlung. In der Mitte Zeus, sitzend, I
mit Scepter und Blitz; vor ihm sitzt Hera, mit
hoher Stephane und in der Rechten ein Stäbchen.
Hinter Hera sitzt Ares mit Helm und Speer, wäh-
rend hinter Zeus zunächst Athene (Helm Aegis
Speer), dann Hermes (Kerykeion Flligelschuhe
Fetasos) stehen. Alle Götter bekleidet und mit
Natten versehen: AIOS — 5A<WII — APEO% —
AOENAIAS- — HEPtHO. — B. Krieger in (Ab-
schieds-) Gespräch mit einer Frau; ein zweiter '
Krieger ist schon im Begriff fortzugehen und
blickt um; ein Mann (etwa der Vater) schaut zu. |

37 (no. 679 Luynes). Kothfigurige schöne Am-
phora aus Xola; [beschr. schon Elite ceramogr. |
II p. 159 s]. — A. Hermes, bärtig, in der Linken j
das Kerykeion, mit Krobylos und Flügelschuhen, ;
Chiton und Shawlmantel, streckt beide Hände
aus nach einem vor ihm fliehenden Jüngling, der
umblickt und in der Linken Leier und Plektron
(an Band) hält; er hat lange Locken und Kro-
bylos, Haarband und Shawl. Im freien Baum
einmal xa7.t, zweimal xalog. — B. Dem Vorgang j
schaut zu ein bärtiger Mann (Mantel Stab und
Haarband), Vater oder Pädagog des Jünglings.
Vgl. dieselbe2"1 Darstellung zB. Elite ceramogr.
II 53 (Schale aus Vulci). Mit der dem Jüngling
geraubten Leier eilt Hermes dann schleunigst von

201) Auch Cabinct des medailles 678 (abg. Hon. del-
1' Inst. V 9, 2 - Vases Luynes 27 = Elite ceramogr. II 52)
könnte Hermes sein sollen und hierhergehören; der Maler
hat vielleicht das Kerykeion unten hinzuzufügen nur ver-
gessen. Aber sicher ist das durchaus nicht.

daunen zB. auf der Trinkschale Mou. dell' Inst
IV 33 = Elite III 89 (sowol Aunali 1846 p. 230
als Elite HI p. 230 falsch auf Apollon's Lyra ge-
deutet).

38 (no. 683 Luynes). Grosser sehr schön be-
malter Skyphos mit verschiedengestellten Henkeln;
aus Vulci. Vgl. Fanofka Annali dell' Instit. 1847
p. 231 ss. und Areh. Anz. 1847 S. 22, 14; Braun
Bull. dell'Inst. 1848 p. 40 s; de Witte Arch. Anz.
1850 S. 212, 7; CIGr. 8410. — A. Eos (HEOf) raubt
den fliehenden Tithouos {UilOO>Ü% sie), der
abwehrend seine Leier2"2 hebt; zugegen sind der
jugendliche Priamos (FPIAMOS), gleichfalls mii
Leier, und ein Jüngling Namens Dardanos (AAP-
AAISOS), mit Petasos und Lanzen. Ausserdem
finden sich hier noch in drei Zeilen die Inschriften
FANTOZENA - KA \A und KOqi™1S (-)01 (sie).
Die ersten beiden Zeilen sind sicher und leicht
zu lesen und zu deuten: IlarTogtva xah'i (d. i.
FlavTogiv?/ xal.ij); die dritte Zeile könnte allen-
falls lü'iQivfrog (sc. xaXoo) gelesen werden, ist aber
vielmehr KoQlv&m zu lesen, wie Braun a. a. O.
liest und auch mir das Einfachste und einzig
Richtige zu sein scheint204. Doch ist dabei nicht
etwa an eine 'Dedicationsinschrift' zu denken:
dergleichen Inschriften werden gewöhnlich ersf
später eingekratzt (vgl. zB. Neap. Vas. 2898; RC.
142; Benndorf Griech. Sicil. Vas. 29,13; Bull, dell'
Inst. 1865 p. 241; CIGr. 545; 8493; die Inschrift
der Ficoroni'schen Cista; u. a. m.), jedenfalls niohl
in so kleinen Buchstaben geschrieben, die kaum
zu lesen sind. Vielmehr ist zu ergänzen*: 6o-
xtl oder öoxtl elvcu (vgl. dazu zB. De Witte Etüde

202) Vgl. dazu Ber. dSGdW. 1875 S. 213.

203) Grade hier ist — unglaublich, aber wahr — das
Zettelchen mit der Nummer aufgeklebt und verdeckt die
Buchstaben.

204) Panofka's Lesung ist gänzlich hinfällig und irrig.
*) So erklärte auch schon Jahn (Einlcit. Anin. 937)

die Inschrift.

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