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— 67 —

noulli S. 290). Der Schildträger1«1 hat in der
That, wie zuerst Peiresc meinte, Aehulichkeit mit
Julius Caesaj (vgl. dagegen Wieseler S. 736). Die
Spolien unter den Füssen des 'Caligula' bestehen
aus einem Helm, einem Panzer, einem kleinen
runden Schild (mit Medusenhaupt: abgerieben, aber
wol vorauszusetzen) und — zwischen den Beinen
des Knaben — einem Wehrgehänge (sie; vgl. Wie-
seler S. 720). Neben dem Sitz der 'Agrippina'
steht noch ein grosser Schild, neben dein sich
ihre gesenkte rechte Hand wol nur zufällig findet
(sie; anders Wieseler S. 729; Bernoulli S. 283).
Der 'Germanicus' hat in der That einen deut-
lichen Flaumbart, wie Hirt behauptet (vgl. anders
Wieseler S. 722 und Anm. 24 sowie auch Ber-
noulli S. 281, 4); mit der Rechten scheint er auch
mir seinen Helm festzudrücken (vgl. Wieseler Anm.
01). Der thronende •Tiberius' schien mir unter-
wärts ausser mit der Aegis sicher auch mit einem
Gewände bekleidet: zwischen dem umgeschlagenen
Rand der Aegis und dem Frachtbündel der 'Li-
via' ist ein Stück Gewand angedeutet, das ober-
halb der Rechten sich hinter dem Rücken fort-
setzt (vgl. anders Wieseler S. 723). Die 'Livia'
trägt nur einen Lorbeerkranz, der jetzt vorn un-
gefähr zur Hälfte weggesprungen ist (vgl. Wiese-
ler S. 724 und Anm. 27; Bernoulli S. 281); in der
Rechten hält sie (zwei) Mohnköpfe und (zwei)
Aehren (vgl. Wieseler Anm. 28). Dasjenige, worauf
die orientalisch gekleidete kleine Figur neben 'Livia'
sitzt und das wol eine Erderhöhung gewesen sein
mag, ist jetzt weggebrochen (vgl. Wieseler Anm. 29);
der Schild hinter diesem Figürchen, welches doch
vielleicht weiblich ist (sie; vgl. Wieseler Anm. 93
und Bernoulli S. 287), hat dieselbe Form wie die
beiden Schilde rechts und links von der Mutter
mit dem Säugling in der unteren Reihe.

IUI) Dessen Gesicht sich wie das eines sehr gereiften
(sie) Mannes ausnimmt: Wiese!er a.a.O.

Den Sitz der 'Livilla' bildet ein Schemel, dessen
sichtbarer Vorderfuss von dem Vordertheil einer
Sphinx gebildet wird (sie; ebenso Bernoulli
S. 285, 3; anders freilich Wieseler S. 727).

2 Cameo des 'Glykon': abgebildet Miliin Gal.
myth. 42, 177; Nouv. gal. myth. 51, 3; Müller-Wie-
seler DaK. I 40, 175; u. ö; vgl. Chabouillet Catal.
gen. p. 15 no. 86; Brunn Künstlergesch. II S. 162;
Stephani CR. 1864 S. 220,6; King Handbook pag.
328. — Ich muss Köhler Brunn und King bei-
stimmen, dass nicht nur die Künstlerinschrift 'Gly-
kon' sondern die gesammte Darstellung entschie-
den modern ist; ich mache noch besonders auf
die moderne Weise aufmerksam, mit der der .Man-
tel zur Verhüllung der Scham zurecht gelegt ist.
[Jetzt neu publiciert und eingehend besprochen
von Anatole Chabouillet Gaz. arch. 1885 pl. 42, 4
und 1886 p. 139 ss; derselbe versucht das Alter-
thum des Steines zu verfechten, ohne wenigstens
mich zu überzeugen].

3 Cameo ies chevaux de Pelops': abgebildet
Miliin Mon. ined. I 1; Nouv. gal. myth. 51, 2 und
Müller-Wieseler DaK. I no. 176; vgl. Chabouillet
1. c. p. 18 no. 106. — Die von Miliin gegebene
und zB. von Müller-Wieseler gebilligte Deutung
auf Pelops dünkt auch mich1,12 nicht stichhaltig;
ob eine andere oder die meiner Meinung nach
richtige Erklärung irgendwo schon vorgeschlagen
vermag ich nicht anzugeben. Mir scheint Troilos
ijcjcioy/iQfj//^; dargestellt zu sein, am verhängniss-
vollen Brunnen seine Pferde tränkend: während
er in den Händen die Zugleine hält, die er von
den Rossen gelöst hat (damit sie unbehindert
ihren Durst löschen können), spricht er arglos
und unbesorgt mit seinem Begleiter oder mit
einem Troer, welcher Wasser geschöpft hat und
trinken will. Einen Begleiter hat Troilos auch

192) Chabouillet: 'nons avouons ne pas trouver de
raisons süffisantes pour adopter l'attribution de Miliin'.
 
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