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— 87 —

versehen, deren Haar lang auf den Nacken herab-
fällt, streckt die Linke aus. Vor dieser Tritonin -ia
flieht erschreckt umblickend eine bekleidete Frau.
Im Raum Zweige.

4 Kleine dickbäuchige Lekythos aus Athen;
mit rothen Figuren und Vergoldung. — Eine Frau
hockt (am Gestade), nach rechts gewendet, eine
Fruchtschale haltend. Auf sie schwimmt Eros
zu, mit vergoldeten Flügeln, die Arme jederseits
weit ausgestreckt; unter ihm als Andeutung der
Floth ein Fischlein. Eros ist eben Uberall zu
Hause — was Euripides von Aphrodite sagt, gilt
auch von ihm: (poirä 6' äv ai&eg', ton ö'ev &a-
laooico xlvöcovi (Hippol. 449).

5 Kleinste Oinochoe; rothfigurig; aus Athen.

— Ein. Knabe, auf der Erde sitzend, hebt mit
beiden Händen einen dicken Stecken und will
einen Hund schlagen, der vor ihm sitzt und ihn
anbellt. Kinder und Hunde vgl. auch Stackel-
berg Gräb. 17, 4 (Panofka BaL. 1 3); Heydemann
Grieeh. Vasenb. XII8; Gaz. Archeol. 1878 VII1; u. a.

6 Fussplatte einer kleinen Bronzefigur, von
der nur noch die beiden Füsschen erhalten sind.

— Die Figur stand nach alter Kunstweise auf
beiden Beinen, das linke vorsetzend. Auf der
oberen Fläche der Basis liest mau die folgende
Inschrift, welche neben dem rechten Hacken be-
ginnend, von links nach rechts laufend bustro-
phedon die Fläche füllt; die Buchstaben* sind
klar und deutlich eingeschlagen.

L. Fuss

R. Fuss

(1) 27üfP$/ö(sic) / VilSMAN

(2) E6EKET

(3) O/i 0 J ON

(4) ITOIJTOIEIBOJRA

(5) PFVEloN

Anfang und Ende der 'Weihinschrift sind nicht
so sicher und zweifellos als die Mitte: . . . // avi-
■ß-exe xönölovi rot llroitl o . . . Also ein Weih-
geschenk an den Apollon Pto'ios oder Ptoi'eus,
welche letztere Nameusvariante131 zB. schon durch
die Inschrift eines anderen Weihgeschenkes be-
kannt geworden ist: Areh. Ztg 1882 S. 387 (ro
llxoiioz tao-ör); [vgl. ferner Bull, de Corr. hell. X
p. 196; u. a. m]. Der Name des Weihenden ist
nur durch Emendatiou zu finden: der siebente
Buchstabe (-) ist kein Theta (das weiterhin mit
liegendem Kreuz gesehrieben sich findet, sondern
verhauen für Phi (*); dann hiess der Weihende
Ti^iaoupiloq21,2 und war ein Parier2:,:!. der wenig-
stens in seinem Eigennamen noch LI für den
kurzen Vocal bewahrt hat (cf. Kirchhoff StucU
S. 7911. und Purgold Areh. Ztg 18S2 S. 391 ff).
Den Schluss der Inschrift wage ich nur ver-
inuthungsweise zu lesen: 3t(a)Qcujrlrio}v, ionisch
und dichterisch für jranajtXinv — der drittletzte
Buchstabe der vierten Zeile ist (neben einmaligem
/' in der folgenden Reihe) ein (biiotisches) Pi:
man vergleiche dieselbe Form in xoAolori toi
Aroiti; die Schleife am ersten Buchstaben der
fünften Zeile ist doch wol nur ein Verseheu? oder
soll der Buchstabe ein Alpha sein und hat der
Schreiber, der JtQa statt jtoqci geschrieben hatte.

230) Vgl. dazu Heydeuiann Nereiden mit Achills
Waffen Anm. 81.

*) Die alten Formen für Alpha Epsilon Etha Theta
Pi Lambda usw. fehlen leider in der Druckerei!

231) Auch in der Inschrift Roehl Antiq.Inscript.gr.
no. lti » = Areh. Mitth. Athen IX S. 9, 13 kann diese Va-
riante gestanden haben: 'ipoi Uzoi[o\( oder llvoi\e\t

232) Vgl. dazu Tinuni&to; und Tiutjai&toi; Ti,ua-
otzpüztjs; Tifitjoi/.e<og; u.a.

233) Derjenige der die Inschrift einsehlug war sicher
ein einheimischer Büoterjvgl. die Form des Pi (Kirchhoff
a. a. 0. Taf. II Col. III).
 
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