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Imago: Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften — 8.1922

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ALBERT FÜRRBR, Sekretär pro Juventute: Unsere Erfahrungen
mit dem Beohachtungsheim Pro Juventute in Zürich.
Diese Arbeit stelit einen Teil des offiziellen JahresberiAtes der
Schweizerischen Gesellschaft Pro Juventute dar. Der Berichterstatter teilt
hier die bemerkenswerte Erfahrung mit, daß unter den BeobaAtungs^
methoden die abgekürzten Verfahren (Intelligenzprüfung etc.) nicht das
zu leisten imstande sind, was man von ihnen erhofft hat. Dagegen be-
friedigten die psychoanalytischen Nachforschungen. U. Grüninger.
EMIL GASS MANN: Praktische Erziehung und Psychanalyse.
Schweizerische Lehrerzeitung Nr. 11, 12, 13. Zürich 19Z1.
Gaßmann erinnert daran, daß die Unterrichtssektion in Zürich der
Lehrerschaft empfahl, sich ernsthaft mit der Psychoanalyse auseinander^
zusetzen. Durch diese offizielle Aufforderung, sagt der Verfasser, sei die
Frage entschieden, ob es schicklich sei, sich mit der verrufenen PsyAo-
analyse zu beschäftigen. In dem festen Glauben an die Wirksamkeit der
Erziehungsmaßnahmen liege wohl letzten Endes auch die lebendige Quelle
des Erfolgs. Und da die Psychoanalyse diesen Glauben in mehrfacher
Hinsicht stärkt, so hilft sie mit, den Erziehungsidealismus unserer Zeit
zu stützen und zu heben. Er betont die großzügige Auffassung des
geistigen Lebens und die Deutung der Lebensfunktionen in der Psycho^
analyse. Praktisch ist der Autor nicht konsequent. Nach reiflicher Über^
legung müsse er es ablehnen, die Psychoanalyse in ihrer vorhin gezeiA-
neten Form in die Zahl der Erziehungsmethoden aufzunehmen, die im
Rahmen unserer Volksschule anwendbar seien. U. Grüninger.
RAyMOND DE SAUSSURE: A propos d'un disciple d'Unter^
nähr er. ArA. de PsyAologie, T. XVII, p Z97 ff.
Die Arbeit de&t siA teilweise mit dem Vortrag, den der Verfasser
im September 1919 in der SAweizerisAen GesellsAaft für PsyAoanalyse
hielt (siehe Autoreferat im VI. Jahrgang der Internationalen ZeitsArift,
S. 107). Sie bringt eine kurze Biographie und eine große Anzahl von
Belegstellen aus den SAriften Antoni Unternährers (1759—1824), jenes
Stifters der autoAthon=sAweizerisAen Sekte der Antonianer, der die
gesAleAtliAe Vereinigung als einzig wahres Abendmahl predigte. Aus
dem gut beobaAteten Falle eines heutigen Antonianers suAt Verfasser
naAzuweisen, daß die Affinität zu derartigen Sektenlehren hauptsäAliA
in sexueller Organminderwertigkeit begründet sei. Dies kann iA aus
eigenen AntonianerMIntersuAungen zum Teil bestätigen, muß aber hinzu^
fügen, daß in vielen Fällen niAt Organminderwertigkeit, sondern rein
psyAisAe Faktoren den AussAlag geben und daß auA damit noA niAt
zu erklären ist, wie ein Sektierer den großen SAritt zu einer so sehr
 
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