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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 20.1909

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Werner, H.: Architekt Georg Metzendorf in Essen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7500#0108

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INNEN-DEKORATION

ARCHI TEKT GEORG METZENDORF—ESSEN.

Pfarrhaus Erbach i. 0. Frontansicht.

freiliegende Holzwerk in weißem Ölfarbenanstrich,
die Loggia mit Steinplattenboden gedeckt. Innen
sind die Böden aus einfachen Tannendielen. Die
Fachwerkwände sind ausgemauert und verputzt,
wie denn nach der Ausführung überhaupt einer
Bewohnung im Winter nicht das geringste Be-
denken entgegenstehen würde. Das gleichfalls in
dem so billigen Baugrund bietenden Spessarttal
gelegene Haus Leyser — zu dauernder Benutzung
das ganze Jahr hindurch bestimmt — ist größer
angelegt und »vornehmer« möchte man sagen
ausgestattet. Außer dem Kellergeschoß ist auch
das ganze untere Stockwerk aus Mainsandstein.
Der Preis beträgt ohne Gelände 9800 M.

Um diesen ländlichen Wohnhäusern auch eine
für die Stadt geschaffene Bauleistung gegenüber-
zustellen und damit eine Probe der ein ander-
mal näher zu behandelnden Wirksamkeit Georg
Metzendorfs nach dieser Richtung darzubieten,
fügen wir die Aufnahme des Hauses Gontermann
in Siegen in Westfalen hinzu. Die besondere
Lagerung des Hauses ist aus den Abbildungen
(S. 103) nicht zu erkennen. Seine Außenarchi-
tektur aber wurde in Rücksicht auf seinen Stand
auf einem steilen Hügel berechnet. Eine noch
anzulegende breite Terrasse und ein Treppenauf-
gang mit zwei krönenden Pavillons werden dem

Hauptgebäude erst den rechten Eindruck in
seinen Maßen verleihen. Eine glückliche Ver-
bindung des traulich-ländlichen Charakters mit
städtischer Noblesse zeigt das Haus Dr. Fischer in
Siegen mit der reizvollen Garten- und Peryola-Anlage.
Bemerkenswert ist die an das Schlafzimmer an-
schließende große Loggia mit Balkon. Von dem
gesunden Empfinden des Architekten geben die
abgebildeten Innenräume hinreichend Zeugnis.

Der Bau des Hotels Krone in Auerbach an
der Bergstraße stellte Georg Metzendorf vor eine
in vieler Hinsicht heikele Aufgabe. Sowohl in der
Geländenutzung als auch in den zur Verfügung
freien finanziellen Mitteln waren ganz bestimmte
und einengende Grenzlinien vorgezeichnet. Denn
der Bau des Hauptflügels wurde in einer schmalen
Dorfstraße genau an der Stelle eines durch Brand
zerstörten gefordert. Die Verbindung mit einem
erhalten gebliebenen Seitenflügel des abgebrannten
Gebäudes war unerläßlich und doch sollte das
Schaubild von einer breit einlaufenden Zugangs-
straße berücksichtigt werden, doch mußte das Erd-
geschoß für den Wirtschaftsbetrieb — Auerbach
ist Sommerfrische und ein vielbesuchtes Ausflugs-
ziel für die großen nahegelegenen Städte — mehrere
große Säle erhalten und dazu in den oberen Stock-
werken zahlreiche Fremdenzimmer. Alles natürlich
 
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