Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort (20.1909)

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INNEN-DEKORATION

ATELIERS U. WERKSTÄTTEN FÜR ANGEWANDTE KUNST—MÜNCHEN. VORRAUM. ENTW.: FRITZ SCHMOLL v. EISENWERTH.

fähig, da er normale Preisstellungen und prompte
Bedienung der Nachfrage ermöglicht. Der Groß-
betrieb, wie er nun einsetzt, krönt die gesamte
kunstgewerbliche Entwicklung der letzten fünf-
zehn Jahre. Er ist ein Ende und ein Anfang.

Nun ist aber die Sache des Kunstgewerbes
doch nicht bloß eine organisatorische Frage. Sie
hat auch noch eine künstlerisch-kulturelle Seite.
Der Großbetrieb generalisiert, propagiert, demo-
kratisiert, und das ist gut, so gewiß als die
kunstgewerbliche Produktion gegenwärtig in ein
Stadium gelangt ist, in dem es nicht schadet,

wenn ein Zimmermuster in Hunderten von Exem-
plaren angefertigt und verbreitet wird. Eine gewisse
solide Grundlage ist für die Produktion zweifellos
gewonnen, eine Grundlage, auf der zunächst vor
allem einmal eine vorwiegend kommerzielle und
propagandistische Tätigkeit aufgebaut werden kann.

Aber um völlig auf den eroberten Lorbeeren
auszuruhen, dazu ist es doch noch zu frühe. Die
Sache des Kunstgewerbes entwickelt sich auch
künstlerisch immer noch fort. Den Kaufmann
kann sie nicht mehr, den Künstler noch nicht ent-
behren. Damit gebe ich die Antithesis zu der Thesis,